Ich bekenne: Ich liebe unseren Alltag, das ganz Gewöhnliche, die Normalität.
So sehr ich die Ferienzeiten in unserer Familie auch genieße, irgendwann stellt sich ein Gefühl ein, das ich Alltagssehnsucht nenne. Ich vermisse die Struktur und die Ruhe, die die Wiederholung mit sich bringt. Ich vermisse das gewöhnliche Essen, die Spaghetti Bolognese. Und wenn sich eine tolle Aktivität an die andere reiht – wohlgemerkt selbst geplant und gewünscht – dann sehne ich mich nach Legoklötzen und Bücher vorlesen.
Alles hat seine Zeit, sagt die Bibel und für diese Aussage bin ich dankbar. Wir schaffen Erinnerungen mit dem Besonderen, aber noch viel mehr mit dem Alltäglichen. Wir dürfen und sollen unseren Alltag zelebrieren, das tägliche Beisammensein genießen, sei es auf dem Wohnzimmerboden oder in der Küche. Denn dort findet die Erziehung aller statt. Dort feiern wir Gottesdienst. Dort schleifen wir unseren Charakter und führen tiefe Gespräche. Hier wird die weite Welt erklärt. Hier sind wir sicher und erfahren Freiheit und Weite.
Sonnenklar – hier finden wir Gott und einander.
Dr. Martina Marte
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