Vorbereitet sein auf....
Rituale und Bräuche in der Familie
Stimmige Rituale bereichern unser Familienleben, sind Anker und Ausgangspunkt. Durch sie kehrt Wärme in unsere Herzen ein. Rituale stärken unser Zusammengehörigkeitsgefühl ungemein. Sie drücken ein „Wir-Gefühl“ aus. Sie sind ein Feuer, das wir weitergeben an die nächste Generation.
In unserem familiären Lebensrhythmus gibt es fixe und immer wiederkehrende Handlungen, die das ausdrücken, was uns wichtig ist. Äußerliche Handlungen sollen nach außen tragen, was uns innerlich wichtig ist. Zum Beispiel drückt ein Händedruck zur Begrüßung aus, dass ich an meinem Gegenüber interessiert bin und mich ihm körperlich und somit auch innerlich zuwende. Gerade wenn der Alltag chaotisch ist, können diese vertrauten Momente miteinander ein wichtiges Gerüst und eine Stütze sein.
Eine Quelle, aus der Eltern und Kinder Lebenskraft schöpfen können.
Kinder lieben Rituale und sind dafür sehr begeisterungsfähig. Nicht selten überrascht es uns, mit welcher Hartnäckigkeit diese eingefordert werden. Eine Freundin, selbst Mutter von fünf Kindern, erzählte mir, dass ihre Kinder mit einer großen Vehemenz liebgewonnene Rituale einfordern. So ist für ihre Kinder das gemeinsame Frühstück am Samstagmorgen besonders wichtig. Denn dies ist das einzige Frühstück in der Woche, bei dem die ganze Familie gemütlich und ohne Stress um den Tisch sitzt und sich über die vergangene Woche austauschen kann. Fällt dieser gemeinsame Fixpunkt aus irgendeinem Grund aus, beschweren sich die Kinder.
Durch das Praktizieren liebgewonnener Dinge legen wir wertvolle Schätze in die Kinderherzen und stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl in unserer Familie. Mit einer achtsam gelebten Familienkultur wappnen wir unsere Kinder für ihre Lebensreise. Unbewusst und durch das ständig wiederkehrende Verhalten werden die empfänglichen Seelen unserer Kinder so geformt.
...Allerheiligen & Allerseelen
Annähern an zwei wertvolle Feste im Kirchenjahr
Text: Manuela Fletschberger

Immer wieder bin ich erstaunt, wie perfekt abgestimmt die einzelnen Feste im Kirchenjahr auf die Jahreszeiten sind. Wann wenn nicht zur Wintersonnenwende, wenn das Licht wieder mehr wird, würde Weihnachten besser passen? Wann wenn nicht zur Frühlingsblüte, wenn Bäume und Blumen knospen, würde Ostern besser passen? Gleiches ist es mit Allerheiligen und Allerseelen, findest du nicht?Wann wenn nicht mitten im Spätherbst, wenn das Tageslicht immer mehr schwindet, die Dunkelheit wächst, Nebelschwaden durch die Felder streifen und uns das Hinaustreten ins Freie frösteln lässt, könnten wir besser an die Armen Seelen denken?Seit jeher ist es dem Menschen ins Herz gelegt, und das übrigens in allen Kulturen, seiner Toten zu gedenken. Es gibt Totengebete, die sich auf das 2. Jahrhundert datieren lassen. Und seit knapp 1000
Jahren wird am 2. November in der katholischen Kirche aller Verstorbenen gedacht. Die Kirche versteht sich als dreigegliederter Leib:
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Die streitende Kirche, das sind die Gläubigen auf der Erde.
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Die leidende Kirche, das sind die Seelen im Fegefeuer.
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Die triumphierende Kirche, das sind die Heiligen im Himmel.
Am 1. und 2. November stehen alle drei Glieder im Fokus:Die Gläubigen, weil sie aufgerufen sind, diese Tage mitzufeiern und mit ihren Gebeten anzureichern. Die Seelen im Fegefeuer, denen die Gläubigen besondere Linderung zuteil werden lassen können. Die Heiligen im Himmel, die einerseits durch ihr Fürbittgebet, das die Gläubigen erbitten, Großes am Thron Gottes für sie und für die Armen Seelen bewirken können, und andererseits sind sie für uns Gläubige Vorbilder und Weganzeiger in den Himmel.

Geheimnisvolle Fäden
An diesen ersten Novembertagen wird mir besonders bewusst, dass ich mit Shakespeares Hamlet sehr übereinstimme, wenn er sagt: „Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt, Horatio.“ Ja, weit mehr! Und nicht nur das, zwischen ihnen gibt es geheimnisvolle Fäden, ein geheimnisvolles Zusammenspiel, das Gottes Liebe und Güte zulässt, um einander zu helfen: durch Heilige Messen, Gebet, Opfer, gewonnene Ablässe, versprengtes Weihwasser, geweihte Kerzen, …In unseren Tagen ist vieles vom Verständnis über die Themen „Tod, Gericht, Fegefeuer und Arme Seelen“ verlorengegangen. Sicher, es sind keine angenehmen Themen, sie fordern heraus und prüfen unseren Glauben auf seine Ernsthaftigkeit, auf Herz und Nieren! Vielleicht müssen auch wir uns mit diesen Themen erst einmal richtig auseinandersetzen, dann bietet der Monat November, der ja als „Armen-Seelen-Monat“ gilt, uns eine gute Zeitspanne, dies zu tun. Weiter haben wir Eltern, in einer Welt, in der der Glaubensabfall immer weiter voranschreitet, die heilige Aufgabe, unseren Kindern diesbezüglich Wissen zu vermitteln und ihnen katholische Bräuche weiterzugeben. Denn was die übrig gebliebenen Gläubigen für die Armen Seelen tun, ist unglaublich kostbar.
„Mir will scheinen, wer weiß, wie wirkmächtig unser Tun für die Armen Seelen sein kann, der wird mit dem Sprechen von Ablassgebeten kaum fertig werden, wo er geht und steht, bei der Arbeit, auf dem Weg zu Arbeit, in und außerhalb der Kirche, beim Aufwachen und vor dem Einschlafen wird er rasch das eine oder andere Stoßgebet andächtig sprechen und die Seelen im Reinigungsort werden jedes Mal Linderung und Labung verspüren. Vor allem ihr, liebe Mütter, seid die großen Wohltäterinnen der Armen Seelen, in deren Hände der Herr die Schlüssel zum Reinigungsort gelegt. Sperret auf die Tore und waltet eueres hohen Amtes!“
Prälat Dr. Josef Gorbach schrieb im Buch „Heiliges Mutteramt“
Linderung und Labung für die Armen Seelen
Auch der Heilige Pfarrer von Ars hat etwas sehr interessantes gesagt: „Wenn man wüsste, welche Macht diese guten Armen Seelen über das Herz Gottes haben, und wenn man wüsste, welche Gnade man durch ihre Fürbitte erlangen kann, wären sie nicht so sehr vergessen. Man muss viel für sie beten, damit sie viel für uns beten.“
In seiner Vatergüte und Barmherzigkeit öffnet Gott uns ein Tor, um den Armenseelen zu Hilfe zu kommen, um ihnen Erlösungsopfer aus dem Fegefeuer zu schenken:
Gebete/Stoßgebete
Opfer und Sühnewerke
Ablässe gewinnen
Weihwasser versprengen und geweihte Kerzen entzünden
Aufrichtige Anteilnahme am Gebet der Kirche
Heilige Messen für die Armenseelen/die Verstorbenen lesen lassen
Generell ist zu sagen, wer im Gnadenstande lebt, kann durch sein Tagewerk: Gebet, Arbeit, Opfer, Leiden, Freuden, heilige Messe, heilige Kommunion, ein wirklich großartiges Apostolat ausüben, und zwar in dem er sein Tagewerk aufopfert für die großen Anliegen Gottes und seine Weltkirche, für alle Abgefallenen, Gefährdeten, Gefangenen, Gottsucher, für die christlichen Familien, die Bekehrung der Sünder, für alle Kranken und Sterbenden, für die Armen Seelen – sie sind unwiderrufliche Freunde Gottes, einzigartig hilfsbedürftig und auch einzigartig dankbar!
Weiter ist das Aufopfern des Tagewerks ein Apostolat für die Mission, für alle Priester und Ordensgemeinschaften, für den Heiligen Vater, für den Frieden der Welt. Das selbstverständliche Aufopfern von „schwierigen, herausfordernden Ereignissen oder Zeiten“ sollen nicht nur wir Erwachsene eifrig tun, wir sollen es auch unseren Kindern lehren. Ein Stoßgebet, das man die Kinder lehren soll, ist: „Guter Herr Jesus, gib den Armen Seelen die ewige Ruhe!“ Eine alte Dame sagte einmal am Friedhof zu meinen Kindern: „Denke bei guten Werken oft: Für die Armen Seelen!“ Welch einfacher und kostbarer Rat!
Wir können den Armen Seelen täglich viele Tautropfen schenken. Nach katholischer Lehre und Tradition können wir folgendes tun: TAUTROPEN FÜR DIE ARMEN SEELEN
Jedes auch noch so kleine Opfer, das wir für die Armen Seelen auf uns nehmen, gleicht einer Regenwolke, die ersehnten Regen über die sengenden Flammen im Fegefeuer niedergehen und die Glut zum Erlöschen bringt. Sie geben den Armen Seelen Linderung und Labung.


Allerheiligen & Allerseelen
In alten christlichen Hausbüchern sind oben erwähnte Themen sehr präsent und dort habe ich auch einige kostbare Gedanken wie Traditionen gefunden, die ich im folgenden anführen möchte. Ebenso habe ich bei den Müttern vom SONNE IM HAUS-Team nachgefragt, wie sie diese Tage in ihren Familien feiern.
Vorbereitungen
Organisatorisch
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Die Gräber unserer Verstorbenen schmücken.
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Man kann sich auch bewusst eines Grabes annehmen, das verwahrlost ist. (In unserer Gemeinde gab es zwei alte Damen, die nach der Heiligen Messe immer Gräber aufgesucht haben, um die sich niemand mehr kümmerte. Dort beteten sie: „Herr gib allen Verstorbenen, die hier begraben wurden, die ewige Rühe und das ewige Licht leuchte ihnen. Sie füllten dort auch immer den Weihwasserkessel auf und entzündeten ab und an eine geweihte Kerze.)
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Kerzen besorgen (idealerweise hat man bereits geweihte Kerzen zuhause.)
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Hausaltar schmücken: Ideen siehe weiter unten
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Je nach Region und Brauchtum: Gebildebrote backen
Geistlich
Persönliche geistliche Vorbereitung: Als Mama ist eine innere Einstimmung wichtig: Nimm dir vorab Zeit für Ruhe und Gebet, um dich selbst auf die Heiligkeit und Tiefe dieses Festes zu besinnen. Reflektiere über die vielen Heiligen, die Vorbilder im Glauben sind, und überlege, welchen Platz Glaube und Hoffnung im Alltag eurer Familie haben. Vielleicht wäre eine Anschaffung eines Buches über die vielen Heiligen eine gute Idee? Oder auch sich ein Heiligen vorzunehmen für das nächste Jahr? Als Vorbild, zum Lesen etc. Eventuell auch eine nette Idee, um dies im kleineren Rahmen mit den Kindern zu machen?
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Wir beschäftigen uns mit Heiligen und ihrer Biografie.
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Buchtipps:
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Engel und Heilige von Claire Llewellyn
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Die schönsten Heiligenlegenden von Max Bolliger & Ute Thönissen
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Beichte (auch um den Allerseelenablass zu gewinnen)

Vorabend zu Allerheiligen – Wir feiern die Heiligen!

Als christliche Familie feiern wir nicht das Gruselfest Halloween. Das ist kein christlicher Brauch. Er hat keltische Wurzeln und verherrlicht das Böse. Wir hingegen wollen am Vorabend zu Allerheiligen („All Hallows Eve“), die Heiligen in den Mittelpunkt stellen und sie feiern.
Ideen für die Feier:
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Wir bereiten ein leckeres Buffett vor
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Lesen ausgewählte Heiligengeschichten vor und folgen so dem Rat von Papst Johannes Paul XXIII: „Studiere eifrig das Leben der Heiligen, so wirst du dich Gott mit Riesenschritten nähern.“
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Jeder wählt einen Heiligen aus und versucht ihn durch Verkleidung und Nachahmung möglichst gut darzustellen. Dazu muss man natürlich ein wenig über den Heiligen wissen.
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Wir bereiten Tugendkarten vor und legen diese auf den Tisch, jeder darf sich eine Karte aussuchen und versucht dann Beispiele zu finden, bei denen diese Tugend gelebt wird oder einen Heiligen, der diese Tugend besonders gelebt hat.
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Im Hintergrund legen wir Lobpreismusik auf.
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Eine weitere Idee: Am Tisch liegt ein Kranz mit Heiligenbildchen. Jeder zieht ein Heiligenbildchen und dann versucht jeder über den jeweiligen Heiligen etwas herauszufinden.

Wenn’s an der Tür klingelt:
Kommen Kinder, die Halloween feiern, öffnen wir ihnen freundlich die Tür. Wir erklären, dass wir die Heiligen feiern und geben ihnen ein Heiligenbildchen mit einer kleinen Süßigkeit.
Traditionen für Allerheiligen
Seelenlichter
An den Abenden vor und während der beiden Feiertage stellen wir am Abend (geweihte,) brennende Kerzen in die Fenster. Sie stehen für die Heiligen, die wie Funken durch ein Stoppelfeld sprühen. Im Buch der Weisheit heißt es: „Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand / und keine Qual kann sie berühren…Wie Gold im Schmelzofen hat er sie erprobt…Beim Endgericht werden sie aufleuchten / wie Funken, die durch ein Stoppelfeld sprühen.“
Heiligenaltar gestalten
Zusammen mit den Kindern können wir einen kleinen Heiligenaltar richten. Ein weißes Tuch, eine Kerze und dann ein paar schöne Heiligenbilder oder -statuen darauf stellen. Wir entzünden die Kerzen und bitten die Heiligen für uns zu beten. Jeder nennt einen Heiligen und die anderen sagen: „Bitte für uns.“ Wir können auch eine familiäre Heiligenlitanei beten: Hier nennen wir alle unsere Namenspatrone, unsere Jahresheiligen und sonstige Heilige, die uns wichtig sind.
Die liturgische Farbe zu Allerheiligen ist Weiß mit Gold. Dementsprechend gestalten wir unseren Hausaltar mit Weiß und Gold.
Abendliches Lichtermeer
Besonders beeindruckend ist ein abendlicher Friedhofsbesuch an Allerheiligen oder Allerseelen. Das Lichtermeer ist ergreifend und lädt ein mit den Kindern noch einmal das katechetische Gespräch zu suchen.
Gebet am Grab
Durch das kostbare Blut Jesu erlöse,
himmlischer Vater, unsere lieben Toten
und lass sie durch Deine heiligen
Engel heimholen in Deine ewige Liebe!
Vergilt, o Herr, weil ich nicht kann,
das Gute, das sie mir getan!
Im Namen Jesu
Verzeihung und Barmherzigkeit!
Herr gib ihnen die ewige Ruhe…
Amen
Heilige unserer Zeit
Überlegen wir mit unseren Kindern, wer im eigenen Umfeld „ein Heiliger“ oder Vorbild sein könnte.
Bittrosenkranz für die Armen Seelen
In vielen katholischen Häusern war es dereinst Sitte, dass am Allerheiligenabend, während draußen durch die Seelennacht hoch vom Kirchturm die Glocken klangen und das eine ganze Stunde lang, drei Rosenkränze, das ist ein ganzer Psalter, kniend für die Armen Seelen gebetet wurde. Sicher, ein ganzer Psalter ist viel und mit Kindern (heutzutage) nicht mehr umsetzbar. Dennoch ist der Bittrosenkranz für die Armen Seelen nicht nur eine schöne Tradition, er lässt auch viele Gnaden ins Fegefeuer hinabfallen.
Allerheiligenlitanei
beten oder singen
In der Allerheiligenlitanei beten wir: „Vor einem plötzlichen und unvorhergesehenen Tod bewahre uns, o Herr!“ Die verschiedenen Elemente dieser Feiertage bieten uns auch die Möglichkeit, darüber zu sprechen, dass wir nur solange wir leben, Zeit haben Gutes zu tun. Nach dem Tod aber können weder Verdienste gesammelt noch geordnet oder bereut werden.Vielmehr ist es, wie mit dem Sprichwort „Wie der Baum fällt, so bleibt er liegen.“ Wir können deshalb darauf zu sprechen kommen, wie wichtig es ist im Stand der Gnade zu leben und eine gute Beichtpraxis zu pflegen.
„Wer wenig Vertrauen hat, erhält wenig. Wer viel Vertrauen hat, erhält viel, wer grenzenloses Vertrauen hat, wird von Gott grenzenlos beschenkt.“
Gemeinsamer Gräberbesuch mit Gräbersegnung
Da der Allerseelen Tag nicht mehr arbeitsfrei ist, hat sich der Gräberbesuch auf Allerheiligen verlagert, obwohl theologisch Allerseelen der eigentliche Gedenktag für die Verstorbenen ist. Während wir an den Gräbern unserer Verstorbenen stehen, geht der Priester betend mit Weihwasser von Grab zu Grab. Das versprengte Weihwasser bringt den Armenseelen Linderung und drückt den Segen Gottes, die Erinnerung an die Taufe sowie die Hoffnung auf das ewige Leben aus.
Verhalten am Friedhof
Der Friedhof ist ein geweihter Ort, an dem wir ein gesittetes Verhalten an den Tag legen. Es gibt kein Herumlaufen, Spielen oder Schreien. Beim Betreten halten wir innerlich inne, machen ein Kreuzzeichen und sprechen stets ein Stoßgebet für alle Armen Seelen dieses Friedhofes. Seien wir uns gewiss, dieser Dienst ist unglaublich gnadenreich. Vor allem in einer Welt, in der immer weniger Menschen glauben und von all diesen Dingen wissen! Durch solche frommen Handlungen wie Haltungen bewegen wir unglaublich viel in der unsichtbaren Welt!
Andacht zu Allerheiligen
Bei dieser Andacht beten wir mit dem Wort Gottes aus dem Lukasevangelium, dem ersten Korintherbrief und dem Johannesevangelium. Wir beten für die Verstorbenen, für die Armen Seelen und bekräftigen dabei auch unseren Glauben.
Bibelstellen für Allerheiligen
Matthäus 5,1-12 (Die Seligpreisungen): Die Worte Jesu sind ein kostbarer Leitfaden für das Heilige Leben und ermutigen, in Liebe, Gerechtigkeit und Frieden zu leben.
Hebräer 12,1-2: Über das Durchhalten im Glauben mit Blick auf die Vorbilder („die große Schar der Zeugen“), die uns inspirieren können
Offenbarung 7,9-17: Ein kraftvoller Text über die große Schar der Heiligen, die vor Gottes Thron stehen – ein Bild für die himmlische Gemeinschaft
Philipper 3,20-21: Die Hoffnung auf die himmlische Heimat als Ziel unseres Glaubens.

Traditionen für Allerseelen
Liturgische Farbe beim Hausaltar ist schwarz mit Gold.
Katechese für Kinder über Fegefeuer und Armeseelen aus passendem Kinderkatechismus.
Den Tag gemeinsam beginnen mit einer kleinen Kerzenzeremonie am Frühstückstisch, dabei kurz innehalten und an unsere lieben Verstorbenen denken.
Aufstellen einer Allerseelen-Kerze am Tisch oder Hausaltar. Das kann eine große Grabkerze sein. Man kann auch eine große normale Kerze kaufen und auf diese ein Kreuz malen und die Namen der Verstorbenen darauf schreiben.
Wechselseitiges Gebet von Psalm 130:
Dieser Psalm wird in der Kirche seit jeher als „Klageruf der Armen Seelen“ verstanden. Wir beten ihn im Namen der Armen Seelen, die aus der Tiefe ihres Elendes um Erlösung flehen. Schön ist es ihn versweise aufgeteilt zu beten: Bittgebet zur Erlösung der Armen Seelen
...die Karwoche & Ostern
Ostern hautnah
Text: Manuela Fletschberger
Als christliche Familien gehen wir voll Sehnsucht der Auferstehung Christi entgegen. Dabei kommt uns Eltern eine wichtige Aufgabe zu: Wir sind berufen unseren Kindern den tiefen Sinn der Karwoche und der österlichen Feiertage zu erschließen. Denn Bräuche sind kein Selbstzweck, sie müssen mit Sinn und Leben gefüllt sein, damit wir und unsere Kinder nicht inhaltsleeres Brauchtum weitertragen, dass irgendwann verloren geht.
Traditionen weitergeben heißt Glut weitergeben und nicht Asche!
Die Karwoche und die österlichen Feiertage wollen wir bewusst miterleben, mit allen Sinnen und vor allem mit einem sehnsuchtsvollen Herzen.
„Jesus ist für mich gestorben und von den Toten auferstanden. Er befreit mich von allen Fesseln der Dunkelheit.“
Geben wir allen Sinnen etwas zu tun, wird Ostern für uns SINNvoll und nicht SINNlos. Jeder Tag will uns mit seiner Symbolik und Liturgie zu diesem großen Geheimnis hinführen. Der Karfreitag will uns mit hineinnehmen in das Leiden und Sterben Jesu. Die Glocken schweigen.
Gut vorbereitet in die Karwoche gehen
Geht es dir auch jedes Jahr gleich? Du möchtest bis zum Palmsonntag mit den gröbsten Vorbereitungen fertig sein und am Palmsonntag stellst du fest: „Wieder nicht geschafft!“
Oder
Du möchtest gerne – soweit es als Mama möglich ist - in die Stille der Karwoche einstimmen und diese Tage, die mit so viel schönem, geistlichem Inhalt gefüllt sind, innerlich mitgehen, aber du hast das Gefühl, dass dein Alltag dies unmöglich macht.
Weißt du was: Mir geht es genauso!
Deshalb habe ich hier einiges zusammengetragen, das uns hilfreich sein kann:

Reden & Planen – nach dem Motto: Wer plant, wird nicht verplant!
Besprecht in der Woche zuvor als Familie die kommende Karwoche und Ostern durch. Wie wollen wir sie begehen? Was wollen wir an den einzelnen Tagen tun? Welche Gottesdienste besuchen wir? Welche Kernelemente sollen auf keinen Fall fehlen? Was gehört bei uns fix dazu? Was können/wollen wir dieses Jahr anders machen, damit es für unsere Familie besser passt?
Unsere Karwoche 2025 – geistlich & organisatorisch
Versucht die bevorstehende Karwoche gedanklich Tag für Tag durchzugehen und überlegt euch, was ihr an geistlichem Programm gerne machen würdet und was auf der organisatorischen Seite zu machen ist. Welche geistliche Komponente sollen die drei stillen Tage haben? Wie begeht ihr den Gründonnerstag, den Karfreitag und den Karsamstag? Und was wollt ihr zu Ostern tun, so dass es eurer Familie entspricht und nicht im Stress oder Frust endet?
Notiert eure Gedanken auf dem Wochenplan „Unsere Karwoche 2025“: Hier einmal die blanco Version und hier mit den passenden Bibelstellen.
Auf diesem Plan findest du eine Unterteilung zwischen geistlich und organisatorisch, sowie Platz, um den Essensplan für diese Woche zu notieren.

Bibelleseplan für die Karwoche
Hier habe ich euch die passenden Bibelstellen zu den einzelnen Tagen aufgelistet. Aus welcher Bibel ihr sie nehmt ist euch überlassen. Es hängt natürlich auch davon ab, wie alt eure Kinder sind. Kinderbibel kann ich vor allem jene von Anne de Vries empfehlen.
Palmsonntag
Einzug Jesu in Jerusalem – Lukas 19,28 – 40
Stiller Montag
Die Salbung Jesu in Betanien – Johannes 12,1 – 11
Stiller Dienstag
Herr, wer ist es? – Johannes 13,21 – 30
Stiller Mittwoch
Der Verrat des Judas – Matthäus 26,14 – 19
Gründonnerstag
Das letzte Abendmahl – Matthäus 26,20 – 29
Karfreitag
Der Kreuzweg unseres Herrn – Johannes 18,1 – 19,42
Karsamstag
Bewachung des Grabes – Matthäus 27,62 – 66
Am Vorabend zum Palmsonntag
Am Vorabend zum Palmsonntag wird beim Abendgebet das Gedicht „Die Heilige Woche“ im Wechsel Männer und Frauen gelesen. Dies ist ein sehr schöner Brauch und eine schöne Einstimmung auf die Karwoche.

Ideen und geistliche Elemente für die Karwoche
Die Karwoche soll eine sanfte Traurigkeit atmen. „Kara“ ist althochdeutsch und heißt Klage, Trauer. Versucht bewusst Kargheit zu leben! Je mehr es euch gelingt, desto großartiger wird das Osterfest mit seiner Fülle und Freude werden:
Weitere Elemente
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Das Evangelium vom Tag (Einzug in Jerusalem) beim Frühstück vorlesen und besprechen.
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Gottesdienst und Palmprozession besuchen, Palmzweige zum Weihen mitnehmen
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Geweihte Palmzweige aufstecken: Beim Kreuz, beim Hausaltar, im Stall, am Feld, im Gemüsegarten, zum PC, ins Auto…

Osterweizen
Habt ihr schon mal zu Ostern Osterweizen angesät? Hier eine tolle Idee, um sie mit Kindern umzusetzen!
Österliche Symbole erklärt
Wir wollen einige Symbole herausgreifen und vergessene Bedeutungen auffrischen….
Rund um Ostern spielt das Licht eine besondere Rolle. Es will uns zeigen, dass Christus das Licht der Welt ist. In der Karwoche finden wir Zeit eine neue Osterkerze zu basteln. Die Kinder dürfen zur Todesstunde Jesu die alte Osterkerze ausblasen. Das Licht der Welt ist erloschen. Der Karfreitag sowie der Karsamstag sind stille Tage, die einzigen im Jahr ohne Eucharistiefeier. In der Lichtfeier der Osternacht (Auferstehungsgottesdienst) wird uns das „Lumen Christi“ (Licht Christi) wieder geschenkt. Und wir können das Osterlicht mit nach Hause nehmen sowie ein Licht am Familiengrab damit entzünden.

Mitten aus dem Leben
Meine Kinder sind für mich DER Weg, um Ostern tiefer zu erleben
Text: Gabriele Maier (Mutter von vier Kindern)
Wenn ich an Ostern denke, dann fällt mir eine Fülle von Dingen ein, die ich gerne machen würde. Aber leider gibt es bei diesen Idealvorstellungen „leider“ einen Haken: Als Familie mit Kindern kann man nur wenig von folgenden Punkten umsetzen: Fasten, Osterputz, Gottesdienste feiern, Kreuzweg beten, …
In den vergangenen Jahren durfte ich mit meinen Kindern jedoch entdeckten, dass gerade meine Kinder DER WEG sind, Inhalte mit innigem Tiefgang zu erleben, Feste bunt zu umrahmen und „Heilige Zeiten“ ganz neu anzusteuern. Dieser Reichtum ist ein kostbares Gut und ein Privileg, dass uns als Familie geschenkt ist.
Wer kennt diese Spaziergänge nicht: Drei Schritte vor, zwei zurück: „Mama schau ein Schneeglöckchen!“ Genau diese Stärke unserer Kinder aber ist es, die uns zum Wesentlichen führt. Ein Schneeglöckchen, das seinen Blütenkopf trotzig gegen Schnee, Eis und Kälte aus dem Boden erhebt und sich dem Licht zuwendet, erzählt vom „Ostergeheimnis“, wenn man es genau nimmt. Meine Kinder helfen mir zu entdecken, wie sehr uns die Natur innerlich vorbereitet auf das Wunder der Auferstehung. Nehmen wir zum Beispiel den Palmsonntag. Viele Bräuche umrahmen dieses Fest. Als wir den Inhalt dieses Festes den Kindern erklärten und manches vom Staub befreiten, begann dieses Fest für uns ganz neu zu leben! Zum Beispiel können wir mit einem Lied sagen, dass „wir Jesus heute neu zum König in unserem Haus, in unserem Herz erklären“. Weiters unterhalten wir uns ein wenig darüber, wie denn dieses Königreich Jesu ist?
Unsere Kinder lieben Fastenkalender. Jeden Tag gibt es einen Impuls. Gute Taten und gute Gedanken und Gebete. So entsteht sichtbar ein Weg. In unserer Pfarre gibt es ein kleines Schäfchen. Die Kinder werden eingeladen das Lämmchen zu pflegen und darauf aufzupassen, sprich, dem guten Hirten zu helfen. Das Backen der süßen Osterlämmer und Färben der Eier ist ein Fest für alle Sinne. In diesen Stunden, die gefüllt sind mit verschiedensten Eindrücken, bietet sich die Gelegenheit, mit unseren Kindern ins Gespräch zu kommen. Warum machen wir denn das eigentlich?
Eines der schönsten Dinge finde ich, ist es ein Plakat zu gestalten. Wir haben es uns zur lieben Gewohnheit gemacht zu jedem größeren Fest oder Geburtstag ein Plakat auf weißem Packpapier zu gestalten, das dann einige Zeit hängen bleiben darf. Darauf ist zu sehen, was wir feiern und, dass wir uns auf das Fest freuen. Wir kleben Bilder auf und schreiben Texte und Bibelverse darauf. Das Osterlamm mit Goldrand kann mit gerissenen Taschentüchern, die genässt sind, ein schönes Fellchen bekommen. Zum Beispiel kleben wir zum Geburtstag einige lustige Fotos und persönliche Sprüche und Wünsche auf. Vielleicht ist unsere Wohnung nicht so sauber, vielleicht waren wir nicht so oft in der Kirche, wie wir Erwachsenen es uns gewünscht hätten, aber in unserer Familie sind wir gemeinsam einen Weg gegangen. Einen Weg hin zur Auferstehung. Unser Zuhause vergegenwärtigt eine bunte kreative Lebenslust. Glaubensinhalten sind zum Leben auferstanden…ein Wunder, das uns durch unsere Kinder ermöglicht wurde.
...die Fastenzeit
Die Fastenzeit ist eine Zeit, welche mit „besonderen“ Tagen reich durchwoben ist. Sie ist eine Zeit, in der sich ein reichhaltiges Brauchtum und ebensolche Traditionen gebildet haben. Einige davon wollen wir hier nach und nach herausgreifen. In diesem Jahr starten wir mit dem Aschermittwoch und Fastenideen:
Aschermittwoch
Der Aschermittwoch läutet die Fastenzeit ein. Er gibt uns den Grundakkord für die nächsten Wochen vor: „Kehrt um zu mir von ganzem Herzen!“ (Joel 2,12); „Lasst euch mit Gott versöhnen.“ (2. Kor. 5,20). Der Aschermittwoch ruft uns auf zur Umkehr und zur Besinnung. Beim Gottesdienst wird uns ein Kreuzzeichen aus Asche auf die Stirn gezeichnet. Dies will uns an unsere Endlichkeit hier auf der Erde erinnern und uns dabei helfen unseren Blick auf das himmlische auszurichten.
Was wir am Aschermittwoch tun...
Wir bereiten unser Zuhause vor:
Ich nehme gemeinsam mit den Kindern die Faschingsdekoration ab und verbrennen die Girlanden. Wir gestalten unseren Hausaltar bewusst schlicht. Wir suchen die passenden Vorlesebücher heraus (zB „Von Ichstadt nach Dustadt“ von Myrsini Vigopoulou; Das Geheimnis der Heiligen Messe von Andrea Betz, Das Grabtuch von Turin von Paul Badde) und legen Gebetsbücher (zB das Kreueslob (fe medienverlag), und Kreuzwegandachten (zB von Tomislav Ivancic „Folge mir nach“; Kreuzweg mit Worten der Heiligen (Familie Mariens)), oder auch Fastenzeitbegleiter (zB 7 Wochen mit Papst Johannes Paul II.) bereit.
Wir reden über die Fastenzeit:
Am Beginn der Fastenzeit versammeln wir uns um den Familientisch und besprechen die kommenden Wochen:
Gedankenanstoß:
„Fasten“ gibt dieser Zeit den Namen. Fasten im Sinne der Bibel meint nicht ein „Hungern" um beispielsweise schlanker zu werden, sondern es meint ein „Befreien von“. Es ist zieht auf einen höheren Beweggrund ab. Die Fastenzeit bietet uns die Chance, uns bewusst frei zu machen von ungesunden Abhängigkeiten und Zwängen. Es macht uns frei für Gott, für unseren Nächsten und für uns selbst.

Wir besprechen unsere Fastenvorsätze:
Welche Fastenvorsätze wollen wir uns (gemeinsam) nehmen? Es tut gut, diese auch schriftlich festzuhalten. Von was wollen wir uns abwenden und wohin wollen wir uns wieder mehr wenden? Lässt man etwas weg, entsteht automatisch mehr Raum für Wichtiges.
Fastenideen für unsere Sinne
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Fernsehkonsum reduzieren
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„Ins Handy schauen“ reduzieren: Sonntage und Feierabend Handyfrei, gewisse Apps zeitlich begrenzen
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Smartphone auf „Schwarz-Weiss-Modus“ stellen
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Fehler der anderen übersehen
STATTDESSEN

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Bewusst Schönes betrachten: Natur, Naturereignisse, Tiere beobachten, Gemälde, Bauwerke, Skulpturen
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In der Natur bewusst die Augen schließen und die anderen Sinne „arbeiten“ lassen
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Ausgewählte Filme anschauen
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Kreuzweg betrachten und versuchen Details wahrzunehmen.
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Die Kirche, in der man üblicherweise zur Hl. Messe geht, bewusst betrachten: Welche Heilige gibt es? Welche Details fallen uns auf? In welchem Baustil ist die Kirche gebaut?
Nicht entmutigen lassen!
Fasten ist nicht so leicht. Es fordert uns heraus, lieb gewonnene Dinge/Tätigkeiten/Genüsse loszulassen und frei von Abhängigkeiten zu werden. Deshalb soll man sich auch nicht überfordern mit den Fastenvorsätzen: Lieber wenige, dafür konsequent. Auch sollen die Vorsätze zur jeweiligen Lebenssituation passen. Eine stillende Mutter wird andere Vorsätze umsetzen können als eine Mutter, die keine kleinen Kinder mehr hat und in der Nacht genügend Schlaf bekommt. Ein Kind wird andere Vorsätze schaffen als ein Jugendlicher oder junger Erwachsener. Auch hier gilt: Das richtige Maß ist entscheidend. Die Vorsätze sollen uns im rechten Maß herausfordern, aber nicht überfordern. Bitten wir auch Gott uns beim Fasten zu helfen. Ein guter Rat ist auch, ein übernatürliches Motiv in das Fasten hineinzulegen: „Ich faste und bringe dieses Opfer für…“ Überlegen wir uns, für wen oder für was wir fasten wollen.

Fasten – eine Tugend und ein Heilmittel
Die Erfahrung lehrt uns, wie besonders segensreich das Fasten ist. Es stählt unseren Willen und hilft uns, mit ihm neu das Kommando über uns selbst zurückzuerhalten. Wir üben uns in Selbstbeherrschung, einer so wichtigen Tugend in unseren Lebenstagen. Auch wohnt dem Fasten, welches Jesus uns vorgelebt hat, eine besondere Kraft inne: Es heißt: Was dem Gebet nicht gelingt, gelingt dem Fasten. Die Heilige Hildegard sagt auch „bei 29 von 35 Lastern bringt Fasten den Sieg!“
Unserer Seele Gutes tun
Kraft schöpfen aus den Sakramenten
Besuch der Heiligen Messe, regelmäßige Beichte
Nähren am Wort Gottes
tägliches Bibellesen entweder eine gewisse Zeit (z.B. 10 Min) lang oder täglich ein Kapitel. Gute Gewohnheit: Ein Wort daraus den ganzen Tag mittragen und besonders in einer Versuchung/Herausforderung damit „kämpfen“ (rezitieren!)
Auftanken im Gebet
einen Psalm, den Rosenkranz (bzw. ein Gesätzchen), den Barmherzigkeitsrosenkranz um 15.00 Uhr beten
Wachsen im Glauben
Geistliche Lektüre lesen: C.S.Lewis, Scott Hahn, Fulton J. Sheen, Ludwig Maria Grignion, Hans Buob, Johannes Paul II., Benedikt XVI., Biografien von Heiligen

Hab Sonne im Herzen
Hab‘ Sonne im Herzen,
ob′s stürmt oder schneit,
ob der Himmel voll Wolken,
die Erde voll Streit!
Hab‘ Sonne im Herzen,
dann komme, was mag!
das leuchtet voll Licht dir
den dunkelsten Tag!
Hab‘ ein Lied auf den Lippen,
mit fröhlichem Klang
und macht auch des Alltags
Gedränge dich bang!
Hab‘ ein Lied auf den Lippen,
dann komme, was mag!
das hilft dir verwinden
den einsamsten Tag!
Hab‘ ein Wort auch für Andre
in Sorg und in Pein
und sag, was dich selber
so frohgemut läßt sein:
Hab‘ ein Lied auf den Lippen,
verlier nie den Mut,
hab‘ Sonne im Herzen,
und Alles wird gut!
Cäsar Fleischlen
...Silvester
Rund um den Jahreswechsel bietet es sich an, einmal innezuhalten und dabei Rückschau und Vorausblick zu machen. Ergänzend dazu haben wir einige Ideen zusammengestellt, die dir als Inspiration dienen können:
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Beten von Lobes- und Dankespsalmen: Psalm 19, Psalm 100, Psalm 107, Psalm 118, Psalm 145 bis 150
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Lied: „Von Guten Mächten wunderbar geborgen“
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Jahresheilige ziehen (Kartenset kann zum Beispiel hier erworben werden: https://www.kirche-in-not.de/shop/jahresheiligen-ziehen/). Es ist eine alte Tradition, die zum Beispiel in Klöstern zu Neujahr praktiziert wurde. Weiterführend, kann man sich eine Biografie des persönlichen Jahresheiligen besorgen, um sich mit dessen Leben genauer auseinanderzusetzen. Das Gebet zum jeweiligen Jahresheilige wird dann in die Gebetspraxis mitaufgenommen: Stoßgebete, Fürbittgebete, Hl. N.N. bitte für mich; vielleicht gibt es sogar auch Gebet des Heiligen, die man auswendig lernen oder regelmäßig beten kann.
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Bibelvers für das kommende Jahr ziehen und als „Jahresprogramm“ an einen gut sichtbaren Ort aufhängen (zB. in einem kleinen Bilderrahmen aufs Nachtkästchen stellen)
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Ein Fotoalbum gestalten mit Fotos vom vergangenen Jahr und dieses als Familie ganz bewusst gemeinsam durchblättern. Sich gemeinsam erinnern an Freud und Leid des vergangenen Jahres. Schön ist es, wenn man dies dann in ein gemeinsames Dank- und Bittgebet müden lässt.
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Musikalischer Auftakt ins neue Jahr mit einem Neujahrskonzert.
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Gedicht: Von einem Jahr zum andern
HAUSSEGNUNG
Am Vorabend von Dreikönig nach alter Tradition eine besondere Haussegnung durchführen.
Zum Segnen wird benötigt: Räuchergefäß/Räucherpfanne mit glühender Kohle, geweihter Weihrauch, Weihwasserkessel mit Weihwasser & ein kl. Tannenzweig vom Christbaum, mit dem man das Weihwasser versprengt und eine Laterne mit einer geweihten Kerze. Für die Gebete findest du hier ein A5-Heftchen zum Ausdrucken: Haussegnung
HINWEIS: Beim Ausdrucken des Heftchens „beidseitig bedrucken“ einstellen, so kann das Heftchen gut auf A5 gefaltet werden und die Reihenfolge der Texte stimmt!
Durchführung: Die benötigten Utensilien werden an die Familienmitglieder verteilt. Der Vorbeter bzw. der Hausvater hat das Gebetheftchen und das Räuchergefäß in der Hand. Dann wird beim Herrgottswinkel begonnen. Wie im Gebetsheftchen beschrieben, wird erst nach dem Anfangsgebet, der Weihrauch auf die glühende Kohle gelegt und die Kerze in der Laterne entzündet. Danach setzt sich der Gebetszug in Bewegung und wandert zur Haustüre und von dort aus geht man von Zimmer zu Zimmer. Währenddessen können Ave-Marias gebetet werden. In den Zimmern werden dann die entsprechenden Gebete gebetet. Der Abschluss findet dann wieder beim Herrgottswinkel statt.
Gedanken zum Jahreswechsel
An der Schwelle zum neuen Jahr blickt man zurück, gleichzeitig aber taucht die Frage auf, was im neuen Jahr wohl alles kommen mag. Mut braucht es da, und wohl ein gewisses Maß an Vertrauen. Gerne überlegen wir uns gute Vorsätze: Wir wollen das Gute bewahren und fortführen, das Schlechte jedoch loslassen. Kommen Ängste oder Sorgen beim Blick auf das kommende Jahr auf, dann tun wir gut daran, Gottes Segen auf diese Situationen herabzurufen...
"Lasst uns über das Tor des neuen Jahres den Namen Gottes schreiben."
Karl Rahner
„Hab, wenn es kühl wird, warme Gedanken“, heißt es in einem Lied. Warme Gedanken zu haben – kann uns das nicht helfen Kälte zu überstehen? Ja, ich denke schon. Warme Gedanken strahlen aus in unser Herz und in unsere Familie. Wie kann das gehen? Bewusst wohlwollend über andere denken, das Gute suchen, die Fehler übersehen. Licht und nicht Finsternis, Liebe und nicht Hass, Güte und nicht Zorn … dann wird es warm. Gott überschaut alles, er kennt das bevorstehende Jahr schon und weiß haargenau, was wann wie wo passiert. Er kennt alles durch und durch. Können wir darauf vertrauen, dann gibt uns das die nötige Sicherheit loszugehen! Schritt für Schritt! Er führt den, der sich führen lässt, an der Hand. Ergreifen wir an der Schwelle zum neuen Jahr die Hand unseres himmlischen Vaters, denn „er will uns eine Zukunft und eine Hoffnung geben, denn er hat Pläne des Heils und nicht des Unheils für uns (vgl. Jer. 29,11)
Bereit für das, was kommt?
Ja, in Gottes Namen!

Jahreswechsel - Aus dem Leben
Advent, Weihnachten, Ferien, Skifahren, Silvester, Schlittenfahren und die 3 Königsaktion. Das sind unsere Highlights zum Jahreswechsel. Ich persönlich liebe Rituale und Bräuche, und diese gibt es ja gerade in dieser Zeit des Jahres in großer Zahl. Gerade die ganze Weihnachtszeit ist voll von wunderbaren Festlichkeiten. Diesmal möchte ich jedoch vor allem vom Jahreswechsel bei uns in der Familie erzählen. Silvester war in meiner Jugend immer DIE Nacht des Feierns, Tanzens und ganz viel Spaß!

Als wir dann später eine Familie wurden, hat sich dies natürlich schlagartig geändert. Da ich von meiner Herkunftsfamilie keinen besonderen Ablauf für den letzten Tag des Jahres kannte, haben wir uns als Eltern selbst auf die Suche gemacht, um diese Nacht für uns als Familie zu einem ganz besonderen Erlebnis zu gestalten. Folgender Ablauf hat sich entwickelt: Im Laufe des 31. Dezembers sitzen wir gemeinsam im Wohnzimmer und lassen das vergangene Jahr Revue passieren. Dazu habe ich die Fotos von Jänner bis Dezember entwickeln lassen und in unser Familienalbum einsortiert. Bei diesem Album sitzen wir sehr lange und dabei entstehen wunderbare Gespräche und ein großes Gefühl der Dankbarkeit für alles Erlebte! Anschließend gehen wir mit Weihrauch und Weihwasser betend durch die Wohnung und segnen unseren Wohnbereich fürs neue Jahr. Abends bekommen wir von einer befreundeten Familie Besuch und wir essen gemeinsam zu Abend – Raclette! Nun beginnt der lustige Teil. Die Kinder laufen ganz aufgeregt herum und freuen sich, weil sie so lange aufbleiben dürfen, wie sie wollen. Im Garten haben wir, wenn die Temperaturen es erlauben, einen Eislaufplatz. Mit Musik aus der Minibox haben die Väter mit den Kindern große Freude! Fackeln warten an der Schneebande auf die Fackelwanderung durch den nahegelegenen Wald. Dann endlich, wenn die Uhr Mitternacht schlägt, stehen wir vor dem Haus und genießen das großartige Feuerwerk. Ein paar eigene Raketen dürfen die großen Kinder mit den Papas selbst schießen. Währenddessen tanzen die Mamis den Neujahrswalzer. So besinnlich und lustig kann Silvester sein!
...Weihnachten
Auf Weihnachten zu haben wir Mütter einen riesigen Berg an Erledigungen vor uns. Was es da alles zu bedenken und zu berücksichtigen gibt und an was wir da alles denken müssen.
Ich habe mittlerweile schon vieles ausprobiert. Vorsätze, die ich mir genommen habe und an denen ich kläglich gescheitert bin. Wunschvorstellungen und Pläne, die nicht realistisch waren. Alles in allem war ich selten zufrieden damit, was ich im Advent geschafft habe oder mit dem, was wir als Familie im Advent getan haben. Meine Messlatte war sehr oft zu hoch angelegt.
Aus all dem durfte ich lernen:
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Sei gnädig mit dir selbst!
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Nimm an, was dein Leben für dich bereithält, und mache das Beste daraus!
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Schau nur auf den nächsten Schritt und nicht auf den Berg.
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Erinnere dich stets daran, dass die Zeit, die Maria und Josef vor mehr als zweitausend Jahren in diesen Wochen durchlebt haben auch nicht heimelig und ruhig war.
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Die Weisheit und der Heilige Geist sind meine wichtigsten Begleiter durch den Advent. Dazu lese ich gerne in die ersten Kapitel im Buch der Weisheit hinein. (Kapitel 1 bis 9)

Gut vorbereitet auf die Heilige Nacht...
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Eine gute Beichte vor Weihnachten!
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Ab 16. Dezember täglich die Novene zur Vorbereitung auf Weihnachten beten. In dieser Novene wird besonders den adventlichen O-Antiphonen Raum gegeben. „O Adonai“ oder „O Emmanuel“. Dieser schlichte Buchstabe drückt Sehnsucht aus.
HINWEIS: Beim Ausdrucken des Novenenheftchens „beidseitig bedrucken“ einstellen, so kann das Heftchen gut auf A5 gefaltet werden und die Reihenfolge der Texte stimmt!
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Jeden Tag Zeit nehmen zur Besinnung und sei es auch nur ein klitzekleiner Moment. (Besinnung = den Sinn des Advents in den Fokus nehmen)
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Mich mit dem Wahren, Guten und Schönen beschäftigen.
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Schönes Familienritual: Wir sitzen in der finsteren Stube und nehmen die Dunkelheit war. Nach einer gewissen Zeit, entzündet jemand die Kerze(n) am Adventkranz, währenddessen liest jemand aus Jesaja 9,1-6 vor.
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„Suche den Frieden und jage ihm nach!“ – Wo es mir möglich ist, versuche ich Friedensstifter zu sein und überall dort, wo es mir nicht möglich ist, bete ich dafür:
„O Maria, du Königin des Friedens,
erbitte in uns die Gnade der Umkehr,
den Frieden in den Herzen,
den Frieden in unseren Familien,
den Frieden in der ganzen Welt!“
Suche den Frieden und jage ihm nach
Auf Weihnachten zu, steht der Friede hoch im Kurs! Wir alle sehnen uns danach und wollen ihn in unseren Herzen spüren. Der folgende Text (entnommen aus unserer Ausgabe 04/19 – Warten auf’s Christkind) will ein paar Anregungen gben.
Vor einiger Zeit erzählte mir mein dreizehnjähriger Sohn, dass in seiner Schule das Friedensgebet von Franz von Assisi in einem großen Bilderrahmen im Stiegenhaus aufgehängt wurde. Jeden Tag sehen somit Hunderte von Schülern diese Zeilen (manche lesen sie vielleicht sogar). Beginnen tut es mit: „Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens…“. „Wie schön es wäre, wenn sich alle Schüler an diesen Zeilen ausrichten würden.“, sagte ich zu ihm. „Dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist;“ und so weiter. Das Klima der Schule würde sich wohl komplett verändern. Da würden sich ganz neue Möglichkeiten zwischenmenschlicher Begegnung auftun. Da wäre Schule ein Ort des Friedens. Ja, Friedfertigkeit ist ein wertvoller Charakterzug, den die Welt gut gebrauchen kann. Schauen wir ihn uns deshalb einmal genauer an.
Ein Werkzeug für den Frieden sein – das braucht es heute dringend, da an so vielen Orten Krieg herrscht. Er herrscht nicht nur an fernen Orten Krieg, in unser aller nächstem Umfeld wird so mancher Kleinkrieg gekämpft, gibt es kaputte, zerbrochene Familien, leben Verwandte, die sich entzweit haben, herrscht Funkstille zwischen engsten Familienmitgliedern. Im kleinsten Umkreis um uns herum ist der Unfriede gegenwärtig, unter dem alle Beteiligten leiden. Jeder auf seine Weise.
Da braucht es eigentlich sehr dringend Friedensstifter, nicht wahr? Menschen die fähig sind Brücken zu bauen, Vergebung zu leben, Versöhnung zu suchen. Sie bringen die Dinge, die aus dem Lot geraten sind, wieder in Balance. Neu gefundener Frieden stellt Lebenszusammenhänge wieder her, knüpft Beziehungen neu, überspringt Gräben, heilt die geschlagenen Wunden. Wer Frieden bringt, bringt Licht in diese Welt.
Friedenslicht Wird in einem dunklen Raum eine kleine Kerze entzündet, so vertreibt sie gar machtvoll die schwere Dunkelheit. Generell tauchen Kerzen unser Zuhause in ein warmes Licht und bringen eine besondere Atmosphäre, die gerne auch mit friedvoll umschrieben wird. Eine Kerze als Symbol für den Frieden. Gerade in er dunklen Jahreszeit entzünden wir vor unseren Häusern oder am Fensterbrett gerne Kerzen. Kurz vor Weihnachten läutet an unsere Tür immer die Feuerwehrjugend und bringt das Friedenslicht aus Bethlehem. Praxistipp: Nehmen wir heuer Kerzen als Friedensboten wahr und entzünden wir sie mit unseren Kindern ganz bewusst mit der Bitte um Frieden.
Friedenserziehung
Unsere Kinder zu friedfertigen Menschen zu erziehen soll fixer Teil der Erziehung sein. Schon ganz kleine Kinder halten wir wie selbstverständlich dazu an, sich zu versöhnen, nachzugeben, zu teilen oder Rücksicht auf andere zu nehmen.
Laut Wikipedia ist Frieden allgemein definiert als ein heilsamer Zustand der Stille oder Ruhe, als die Abwesenheit von Störung oder Beunruhigung und besonders von Krieg. Frieden ist das Ergebnis der Tugend der „Friedfertigkeit“ und damit verbundener Friedensbemühungen. Das klingt wie Musik in unseren Ohren: ein heilsamer Zustand der Stille oder Ruhe. Ein solcher Zustand tut uns gut und eröffnet uns einen Raum für Weiterentwicklung, für Reifung. Liegen die Dinge um uns herum im Argen, sind wir wie gefesselt. Uns fehlt die Beweglichkeit des Herzens, weil in uns Angst, Groll, Unmut und Hass herrschen.
Wie du mir, so ich dir!
Es gibt verschiedene Ansatzweisen, unseren Kindern friedfertiges Handeln zu lernen. Eine davon ist, sie zu lehren, dass das Sprichwort „Wie du mir, so ich dir!“ Dunkelheit bringt. Im positiven Sinn verstanden, also im Sinne von „Wer Blumen streut, wird Blumen ernten.“, natürlich nicht, aber im negativen Sinne eben schon. Kinder müssen verstehen lernen, dass das eigene Handeln nicht vom Handeln des anderen abhängen darf. Also: Wenn mich mein Mitschüler/mein Bruder/meine Schwester ärgert oder mir Schlechtes tut, dann wird, wenn ich zurück ärgere oder ebenfalls Schlechtes tue, eine Spirale in Gang gesetzt, die beide nach unten zieht. Das ist das Kriegsprinzip, wie ich es nenne.
Dieser Versuchung nicht nachzugeben und einen anderen Weg zu suchen bedarf harter Arbeit. Und vor allem ein Verstehen dessen, warum es weise und klug ist, sich auf dieses Spiel nicht einzulassen. Kinder sind in diesem Bereich sehr sensibel und verstehen das Prinzip sehr schnell. Gleichzeitig ist es alles andere als leicht. Der innere Impuls auf irgendeine Weise zurückzuschlagen, sei es verbal oder körperlich, ist im Menschen stark ausgeprägt (werfen wir nur mal einen Blick in den Fernseher). Für den Frieden müssen wir etwas wagen. Wir müssen es wagen anders zu handeln als erwartet, und das braucht immer Geduld: mit uns selbst und mit dem Anderen.
Keine Harmoniesucht
Gleichzeitig gilt es auszutarieren, ob echter Frieden gesucht wird oder ob eine Art Harmoniesucht im Spiel ist. Wenn nämlich Konflikte umspielt werden, damit nur ja kein Unfriede herrscht, macht das unsere Seele genauso krank. Das heißt, wir brauchen in unserem Streben nach Frieden gleichzeitig ein gesundes Maß an Konfliktfähigkeit. Probleme anzusprechen, ihnen einen Namen zu geben und idealerweise gemeinsam Lösungen zu suchen ist Basis jeder gelungenen Beziehung. Unsere Kinder sollen also mithilfe unserer Anleitung Lösungen für schwierige Situationen suchen und finden.
„Dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.“, so heißt es auch im Friedensgebet. Licht entzünden und Freude bringen, das passiert, wenn Menschen sich aufmachen und den Frieden suchen.
„Geh und bring Frieden!“
„Herr, ordne unsere Tage in deinem Frieden!“
Friedfertigkeit erlernen •Frieden beginnt im Denken: Lernen wir das unseren Kindern! Die Sache funktioniert nämlich so: Sind unsere Gedanken negativ und verurteilend über einen Menschen, wird unser Sprechen und Handeln dem entsprechen. Postieren wir deswegen einen Friedenswächter dorthin, wo unsere Gedanken zu Handlungen werden. •Detektive sein. Erkunden wir mit unseren Kindern unsere Welt: Wo beginnt der Unfrieden? Hören wir uns ganz bewusst mit diesem Fokus Nachrichten an, lesen wir die Zeitung dahingehend und schauen wir, was in unserem Umfeld Friedloses passiert. Und dann ergründen wir das ‚Warum‘ und suchen wir Lösungen. •Loben wir unsere Kinder, wenn sie ein ‚Engel des Friedens‘ geworden sind. Wenn sie Streit schlichten konnten oder anders reagiert haben, als üblich.
Frieden zu Weihnachten „Nun soll es werden, Frieden auf Erden“ heißt es in einem bekannten Weihnachtslied. Die Sehnsucht nach Frieden entspringt unmittelbar unserem Herzen. Diese ist besonders zu Weihnachten sehr stark präsent. Wir feiern nicht gerne, wenn wir wissen und spüren, dass irgendwo in unserem Umfeld Unfriede herrscht. Bis Weihnachten ist es noch ein wenig Zeit: Vielleicht können wir uns in den nächsten Wochen etwas einfallen lassen, um den Unfrieden zu lindern oder gar zu beseitigen? Klar, es wird uns etwas kosten. Einen Sprung über unseren eigenen Schatten vielleicht. Zum Telefon zu greifen und in friedvoller Absicht dort anrufen, wo Missmut herrscht, das braucht innere Stärke. Und vielleicht wird diese Mission auch fehlschlagen, aber dann haben wir unseren guten Willen gezeigt. Der andere weiß nun, dass wir die Tür zum Frieden geöffnet haben, hindurchtreten muss er dann von selbst.
...den Advent
Leseproben und Hörprobe zum Buch "Gemeinsam durch den Advent"

Inspirationen zur Adventszeit...
Warum tue ich mir das eigentlich an? Ich bemühe mich und will für meine Familie einen schönen Advent und schöne Weihnachtsfeiertage, aber in der Realität ist es dann oftmals nicht so schön, heimelig, nett... Nein, es ist eher chaotisch, laut, mühsam. Oft möchte ich voll Freude und Optimismus mit meinen Kindern etwas Besonderes tun, aber am Ende bin ich ziemlich…naja…deprimiert. Was ich meine? Sehr lebendig kann ich mich noch an einen bestimmten Tag mitten im Advent 2016 erinnern. In unserem Adventkalender haben wir die Idee gelesen, mit der Laterne am Abend einen Familienspaziergang zu machen. Ich habe mich ehrlich darauf gefreut. In Gedanken sah ich uns schon mit unseren Laternen durch die dunkle Schneelandschaft wandern…aber dieses Gedankenschloss wurde jäh von einem Erdbeben erschüttert, denn schon das Anziehen in der Garderobe endet in einem einzigen Chaos und ich dachte mir insgeheim „Warum tue ich mir das jetzt überhaupt an? Hat das überhaupt einen Sinn?“ Aber das konnte ich gerade noch wegstecken. Dann brachen wir auf. Und was als tolles Erlebnis gedacht war, wurde furchtbar mühsam. Ich sage nur: „Ich will ganz vorne gehen!“…“Bäh, er hat mir Schnee in den Kragen geworfen!!“ „Wie weit müssen wir noch gehen!“ „Mir ist so kalt!“ etc. All das ließ das Stimmungsbarometer bei meinem Mann und mir drastisch sinken. „Warum tun wir uns das an?“ fragte ich ihn, während wir hinter unserer Räuberbande hergingen. „Keine Ahnung!“ gab er trocken zurück. Die Aktion entpuppte sich für uns als einziger Reinfall! Als wir uns wieder unserem Haus näherten, war ich denkbar schlecht gelaunt und notierte mir im Geiste: „Das nächste Mal sparen wir uns diesen Zirkus!“ Das ist jedoch noch nicht das Ende der Geschichte. Wie sich herausstellte, meinten nur mein Mann und ich, dass der Abendspaziergang ein Reinfall war, denn in der Erinnerung meiner Kinder war das schwierige Rundherum nicht haften geblieben. Interessant, oder? Das ist wohl so etwas wie beim „Gute-Alte-Zeit-Phänomen“. Unsere Erinnerung bewahrt leichter das Gute als das Schlechte. All das weiß ich vor allem aus den Erzählungen meiner großen Burschen, und das erkenne ich an der Vorfreude meiner Kinder, wenn im November bereits festgelegt wird, dass heuer wieder Mamas selbstgeschriebenes Adventbuch verwendet wird… Und so werden wir wohl auch heuer wieder im Advent zu einem Abendspaziergang samt Laternen aufbrechen. Wie es war, erzähle ich euch vielleicht ein anderes Mal! Autor: Manuela Fletschberger; entnommen Ausgabe 04/2017 Müttermagazin SONNE IM HAUS
Weniger ist Mehr Was kann ich konkret tun, um im Advent mehr Raum für die Dinge zu schaffen, die mir am Herzen liegen? „Weniger ist Mehr!“ lautet die übereinstimmende Antwort von Müttern und Vätern, denen wir diese Frage gestellt haben. Wie sie das genau umsetzen wollen, haben wir hier für euch gesammelt: Ich muss lernen, nein zu sagen Auf die innere Alarmanlage hören Achtsam sein: Vergeude ich sinnlos Zeit mit unwichtigen Dingen? Sinnlose E-Mails abbestellen Strukturiert arbeiten Psalm 63 Meinen Stolz ablegen Zeit mit Gott Keine Erwartungen an den einzelnen Tag stellen Sich nicht anstecken lassen von der allgemeinen Hektik Nur einen Termin pro Tag Weg von Konsumdenken und Leistungsanspruch hin zum Zeitnehmen für echte Gemeinschaft Meine Kraft nicht an unwichtige Dinge vergeuden klarer Blick auf das was mir wichtig ist Zur Ruhe kommen Keine zusätzlichen Termine annehmen Feier-Termine auf Weihnachten verschieben und nicht im Advent annehmen Adventliche Fixpunkte (Rituale) wie Kekse backen, Weihnachtsputz… nicht streichen - wichtig für Familie
Adventliche Ideen Uns Müttern wird Jahr für Jahr im Advent ein unausgesprochener Auftrag erteilt. Nämlich unsere Familie durch unser Wirken aus dem Alltag herauszuholen und auf eine höhere Ebene hinaufzuheben, damit Weihnachten nicht ein hohles Fest der Geschenke und des Essens wird, sondern der Ursprung dieser Tage in unserer Familie lebendig und präsent wird. Dies erfordert großes Geschick und gleicht wahrlich einem Kunststück. Aber wer, wenn nicht wir, könnte den grauen Staub des Alltags abschütteln und den Tagen und Stunden einen goldenen Schimmer verleihen? Die innere Einstimmung auf Weihnachten wird durch das äußere Tun bereitet. Hier einige adventliche Ideen: •GESPRÄCH: Die Geburt Jesu als Anlass nehmen, wieder einmal über die Geburt jedes einzelnen Kindes in der Familie zu sprechen. Über die Vorfreude (bzw. Sorgen), die wir Eltern vor und nach ihrer Geburt hatten. Dadurch wird die Geburt Jesu für uns alle realer und gleichzeitig schärfen wir unseren Blick auf das Wesentliche, das wir zu Weihnachten feiern. •GEBET: Die Vorfreude auf Weihnachten kann man in einem Gebet gut in Worte fassen. „Lieber Gott wir freuen uns schon so auf die Geburt des Christkindes! Danke, dass du uns dieses Fest geschenkt hast! Bitte hilf uns, dass wir unsere Herzen darauf vorbereiten!“ Und vor allem erhebt das Gebet unseren Geist, sodass wir unseren Blick von irdischen Sorgen weg hin zu himmlischer Freude richten. •GERÜCHE: Gerüche gehen tiefer ins Herz als Töne und Bilder (1) „Nach was riecht Weihnachten für dich?“...Weihrauch! Er schenkt uns ein Gefühl unübertroffener Feierlichkeit (2) Keksduft! Er erfreut unsere Sinne und stellt die inneren Weichen auf: „Bald ist Weihnachten!“ •KERZENLICHT: Kerzenlicht schenkt ein Gefühl der Heimeligkeit. Es erhellt warm und zart das Dunkel. Als einzige Lichtquelle am Abend holt es alle Familienmitglieder zusammen. Also, im Advent bewusst Abende ohne elektrisches Licht zelebrieren und nur die Kerzen am Adventkranz als Lichtquelle entzünden. Durch unsere Worte können wir für die Kinder auch noch den tieferen Sinn des „Kerzen Anzündens“ erschließen. „Das Jesuskind ist wie das Licht dieser Kerze. Es bringt Licht und Hoffnung durch seine Geburt in die Dunkelheit der Welt und macht dadurch den Menschen eine große Freude. Denn viele Menschen vor Tausenden von Jahren haben sehnsüchtig auf den Retter der Welt gewartet (davon lesen wir im Alten Testament besonders im Buch Jesaja z.B. Kapitel 9,1-6). Und dann endlich war es soweit. Gott hat uns seinen Sohn geschickt, als kleines Baby in Marias Armen.“ •LIEDER: Keine andere Zeit kennt einen solch großen Liederreichtum wie der Advent und Weihnachten. Sich als Familie ein gewisses Repertoire an Advent- und Weihnachtsliedern anzueignen und diese um den Adventkranz versammelt zu singen, stärkt das familiäre Band ungemein. Gemeinsam EIN Lied zu singen schafft wunderbare Nähe und Zusammengehörigkeit. Egal, wie es letztlich klingen mag. •KUSCHELWEICH: Für die Geburt des Jesukindes eine kuschelige Krippe vorbereiten. Wie? In der Adventszeit sammeln die Kinder Wollfäden, die sie für jede gute Tat bekommen und in die leere Futterkrippe legen dürfen. Zwischendurch können wir immer wieder Denkanstöße geben, um sie zu motivieren: Warum gibt es Geschenke? Was schenkt uns Gott? Wie können wir darauf antworten? Thema: Kälte....da ist für jedes Alter was dabei, sogar für uns Eltern. Ist dann die Krippe schön weich und kuschelig, freuen sich die Kinder, denn das Christkind wird am Heiligen Abend in das mit viel Eifer vorbereitete Kripplein gelegt. •VORLESEN: Schöne Augenblicke können wir schaffen, wenn wir uns im Advent bewusst Zeit nehmen zum Vorlesen. Unser Tipp: Buch „Gemeinsam durch den Advent“. Vielleicht mit Weihrauchduft, einem guten Wintertee und brennenden Kerzen? (1) (2) (Metternich, Monika 2015. Lob des Sonntags. Kißlegg: fe-medienverlags GmbH, 1. Auflage)
Feedback zum Adventbuch
„Das wirklich schöne Buch "Gemeinsam durch den Advent" hat unseren letztjährigen Advent sehr bereichert. Ich bin immer vor dem Advent auf der Suche nach einem wertvollen Buch für die Familie durch diese schöne Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten. Und bei dieser Suche war ich oft enttäuscht...aber dieses Mal nicht!! Das ist wirklich eine so wertvolle, liebevolle, ja zärtliche Geschichte – Ich danke euch von Herzen!“
Manuela M. aus dem Schwabenland

„Euer Adventbuch begleitet uns jetzt auch schon durch den Advent und alle sind begeistert. Ich habe mir gedacht das ist ja ein wunderschönes Geschenk für junge Familien. Echt schön, dass Manuela Fletschberger dieses Buch "erfunden" hat. Sie bewirkt damit, dass viel kostbares Wissen über Glaube und Brauchtum nicht verloren geht. Toll sind auch die eingebauten Bibelstellen und -zitate. Echt schön!“
Magdalena B. aus Bayern






