top of page

Vorbereitet sein auf....

Rituale und Bräuche in der Familie

Stimmige Rituale bereichern unser Familienleben, sind Anker und Ausgangspunkt. Durch sie kehrt Wärme in unsere Herzen ein. Rituale stärken unser Zusammengehörigkeitsgefühl ungemein. Sie drücken ein „Wir-Gefühl“ aus. Sie sind ein Feuer, das wir weitergeben an die nächste Generation. 

 

In unserem familiären Lebensrhythmus gibt es fixe und immer wiederkehrende Handlungen, die das ausdrücken, was uns wichtig ist. Äußerliche Handlungen sollen nach außen tragen, was uns innerlich wichtig ist. Zum Beispiel drückt ein Händedruck zur Begrüßung aus, dass ich an meinem Gegenüber interessiert bin und mich ihm körperlich und somit auch innerlich zuwende. Gerade wenn der Alltag chaotisch ist, können diese vertrauten Momente miteinander ein wichtiges Gerüst und eine Stütze sein.

Eine Quelle, aus der Eltern und Kinder Lebenskraft schöpfen können.

Kinder lieben Rituale und sind dafür sehr begeisterungsfähig. Nicht selten überrascht es uns, mit welcher Hartnäckigkeit diese eingefordert werden. Eine Freundin, selbst Mutter von fünf Kindern, erzählte mir, dass ihre Kinder mit einer großen Vehemenz liebgewonnene Rituale einfordern. So ist für ihre Kinder das gemeinsame Frühstück am Samstagmorgen besonders wichtig. Denn dies ist das einzige Frühstück in der Woche, bei dem die ganze Familie gemütlich und ohne Stress um den Tisch sitzt und sich über die vergangene Woche austauschen kann. Fällt dieser gemeinsame Fixpunkt aus irgendeinem Grund aus, beschweren sich die Kinder. 

 

Durch das Praktizieren liebgewonnener Dinge legen wir wertvolle Schätze in die Kinderherzen und stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl in unserer Familie. Mit einer achtsam gelebten Familienkultur wappnen wir unsere Kinder für ihre Lebensreise. Unbewusst und durch das ständig wiederkehrende Verhalten werden die empfänglichen Seelen unserer Kinder so geformt. 

...die Karwoche & Ostern

Ostern hautnah
Text: Manuela Fletschberger

Als christliche Familien gehen wir voll Sehnsucht der Auferstehung Christi entgegen. Dabei kommt uns Eltern eine wichtige Aufgabe zu: Wir sind berufen unseren Kindern den tiefen Sinn der Karwoche und der österlichen Feiertage zu erschließen. Denn Bräuche sind kein Selbstzweck, sie müssen mit Sinn und Leben gefüllt sein, damit wir und unsere Kinder nicht inhaltsleeres Brauchtum weitertragen, dass irgendwann verloren geht. 

 

Traditionen weitergeben heißt Glut weitergeben und nicht Asche!

 

Die Karwoche und die österlichen Feiertage wollen wir bewusst miterleben, mit allen Sinnen und vor allem mit einem sehnsuchtsvollen Herzen. 

 

„Jesus ist für mich gestorben und von den Toten auferstanden. Er befreit mich von allen Fesseln der Dunkelheit.“

 

Geben wir allen Sinnen etwas zu tun, wird Ostern für uns SINNvoll und nicht SINNlos. Jeder Tag will uns mit seiner Symbolik und Liturgie zu diesem großen Geheimnis hinführen. Der Karfreitag will uns mit hineinnehmen in das Leiden und Sterben Jesu. Die Glocken schweigen. 

Gut vorbereitet in die Karwoche gehen

Geht es dir auch jedes Jahr gleich? Du möchtest bis zum Palmsonntag mit den gröbsten Vorbereitungen fertig sein und am Palmsonntag stellst du fest: „Wieder nicht geschafft!“

Oder

Du möchtest gerne – soweit es als Mama möglich ist - in die Stille der Karwoche einstimmen und diese Tage, die mit so viel schönem, geistlichem Inhalt gefüllt sind, innerlich mitgehen, aber du hast das Gefühl, dass dein Alltag dies unmöglich macht. 

Weißt du was: Mir geht es genauso!

Deshalb habe ich hier einiges zusammengetragen, das uns hilfreich sein kann: 

Image by Anna Helsinki

Reden & Planen – nach dem Motto: Wer plant, wird nicht verplant!

Besprecht in der Woche zuvor als Familie die kommende Karwoche und Ostern durch. Wie wollen wir sie begehen? Was wollen wir an den einzelnen Tagen tun? Welche Gottesdienste besuchen wir? Welche Kernelemente sollen auf keinen Fall fehlen? Was gehört bei uns fix dazu? Was können/wollen wir dieses Jahr anders machen, damit es für unsere Familie besser passt?

Unsere Karwoche 2025 – geistlich & organisatorisch

Versucht die bevorstehende Karwoche gedanklich Tag für Tag durchzugehen und überlegt euch, was ihr an geistlichem Programm gerne machen würdet und was auf der organisatorischen Seite zu machen ist. Welche geistliche Komponente sollen die drei stillen Tage haben? Wie begeht ihr den Gründonnerstag, den Karfreitag und den Karsamstag? Und was wollt ihr zu Ostern tun, so dass es eurer Familie entspricht und nicht im Stress oder Frust endet?

Notiert eure Gedanken auf dem Wochenplan „Unsere Karwoche 2025“: Hier einmal die blanco Version und hier mit den passenden Bibelstellen.

Auf diesem Plan findest du eine Unterteilung zwischen geistlich und organisatorisch, sowie Platz, um den Essensplan für diese Woche zu notieren.

Image by Jon Tyson

Bibelleseplan für die Karwoche

Hier habe ich euch die passenden Bibelstellen zu den einzelnen Tagen aufgelistet. Aus welcher Bibel ihr sie nehmt ist euch überlassen. Es hängt natürlich auch davon ab, wie alt eure Kinder sind. Kinderbibel kann ich vor allem jene von Anne de Vries empfehlen.

Palmsonntag

Einzug Jesu in Jerusalem – Lukas 19,28 – 40

Stiller Montag

Die Salbung Jesu in Betanien – Johannes 12,1 – 11

Stiller Dienstag

Herr, wer ist es? – Johannes 13,21 – 30

Stiller Mittwoch

Der Verrat des Judas – Matthäus 26,14 – 19

Gründonnerstag

Das letzte Abendmahl – Matthäus 26,20 – 29

Karfreitag

Der Kreuzweg unseres Herrn – Johannes 18,1 – 19,42

Karsamstag

Bewachung des Grabes – Matthäus 27,62 – 66

Am Vorabend zum Palmsonntag

Am Vorabend zum Palmsonntag wird beim Abendgebet das Gedicht „Die Heilige Woche“ im Wechsel Männer und Frauen gelesen. Dies ist ein sehr schöner Brauch und eine schöne Einstimmung auf die Karwoche.

Ideen und geistliche Elemente für die Karwoche

Die Karwoche soll eine sanfte Traurigkeit atmen. „Kara“ ist althochdeutsch und heißt Klage, Trauer. Versucht bewusst Kargheit zu leben! Je mehr es euch gelingt, desto großartiger wird das Osterfest mit seiner Fülle und Freude werden:

Weitere Elemente
  • Das Evangelium vom Tag (Einzug in Jerusalem) beim Frühstück vorlesen und besprechen.

  • Gottesdienst und Palmprozession besuchen, Palmzweige zum Weihen mitnehmen

  • Geweihte Palmzweige aufstecken: Beim Kreuz, beim Hausaltar, im Stall, am Feld, im Gemüsegarten, zum PC, ins Auto…

Image by Evi Radauscher

Osterweizen

Habt ihr schon mal zu Ostern Osterweizen angesät? Hier eine tolle Idee, um sie mit Kindern umzusetzen!

Österliche Symbole erklärt
Wir wollen einige Symbole herausgreifen und vergessene Bedeutungen auffrischen….

Rund um Ostern spielt das Licht eine besondere Rolle. Es will uns zeigen, dass Christus das Licht der Welt ist. In der Karwoche finden wir Zeit eine neue Osterkerze zu basteln. Die Kinder dürfen zur Todesstunde Jesu die alte Osterkerze ausblasen. Das Licht der Welt ist erloschen. Der Karfreitag sowie der Karsamstag sind stille Tage, die einzigen im Jahr ohne Eucharistiefeier. In der Lichtfeier der Osternacht (Auferstehungsgottesdienst) wird uns das „Lumen Christi“ (Licht Christi) wieder geschenkt. Und wir können das Osterlicht mit nach Hause nehmen sowie ein Licht am Familiengrab damit entzünden.

Mitten aus dem Leben
Meine Kinder sind für mich DER Weg, um Ostern tiefer zu erleben

Text: Gabriele Maier (Mutter von vier Kindern)

Wenn ich an Ostern denke, dann fällt mir eine Fülle von Dingen ein, die ich gerne machen würde. Aber leider gibt es bei diesen Idealvorstellungen „leider“ einen Haken: Als Familie mit Kindern kann man nur wenig von folgenden Punkten umsetzen: Fasten, Osterputz, Gottesdienste feiern, Kreuzweg beten, …

In den vergangenen Jahren durfte ich mit meinen Kindern jedoch entdeckten, dass gerade meine Kinder DER WEG sind, Inhalte mit innigem Tiefgang zu erleben, Feste bunt zu umrahmen und „Heilige Zeiten“ ganz neu anzusteuern. Dieser Reichtum ist ein kostbares Gut und ein Privileg, dass uns als Familie geschenkt ist. 

Wer kennt diese Spaziergänge nicht: Drei Schritte vor, zwei zurück: „Mama schau ein Schneeglöckchen!“ Genau diese Stärke unserer Kinder aber ist es, die uns zum Wesentlichen führt. Ein Schneeglöckchen, das seinen Blütenkopf trotzig gegen Schnee, Eis und Kälte aus dem Boden erhebt und sich dem Licht zuwendet, erzählt vom „Ostergeheimnis“, wenn man es genau nimmt. Meine Kinder helfen mir zu entdecken, wie sehr uns die Natur innerlich vorbereitet auf das Wunder der Auferstehung. Nehmen wir zum Beispiel den Palmsonntag. Viele Bräuche umrahmen dieses Fest. Als wir den Inhalt dieses Festes den Kindern erklärten und manches vom Staub befreiten, begann dieses Fest für uns ganz neu zu leben! Zum Beispiel können wir mit einem Lied sagen, dass „wir Jesus heute neu zum König in unserem Haus, in unserem Herz erklären“. Weiters unterhalten wir uns ein wenig darüber, wie denn dieses Königreich Jesu ist? 

Unsere Kinder lieben Fastenkalender. Jeden Tag gibt es einen Impuls. Gute Taten und gute Gedanken und Gebete. So entsteht sichtbar ein Weg. In unserer Pfarre gibt es ein kleines Schäfchen. Die Kinder werden eingeladen das Lämmchen zu pflegen und darauf aufzupassen, sprich, dem guten Hirten zu helfen. Das Backen der süßen Osterlämmer und Färben der Eier ist ein Fest für alle Sinne. In diesen Stunden, die gefüllt sind mit verschiedensten Eindrücken, bietet sich die Gelegenheit, mit unseren Kindern ins Gespräch zu kommen. Warum machen wir denn das eigentlich? 

 

Eines der schönsten Dinge finde ich, ist es ein Plakat zu gestalten. Wir haben es uns zur lieben Gewohnheit gemacht zu jedem größeren Fest oder Geburtstag ein Plakat auf weißem Packpapier zu gestalten, das dann einige Zeit hängen bleiben darf. Darauf ist zu sehen, was wir feiern und, dass wir uns auf das Fest freuen. Wir kleben Bilder auf und schreiben Texte und Bibelverse darauf. Das Osterlamm mit Goldrand kann mit gerissenen Taschentüchern, die genässt sind, ein schönes Fellchen bekommen. Zum Beispiel kleben wir zum Geburtstag einige lustige Fotos und persönliche Sprüche und Wünsche auf. Vielleicht ist unsere Wohnung nicht so sauber, vielleicht waren wir nicht so oft in der Kirche, wie wir Erwachsenen es uns gewünscht hätten, aber in unserer Familie sind wir gemeinsam einen Weg gegangen. Einen Weg hin zur Auferstehung. Unser Zuhause vergegenwärtigt eine bunte kreative Lebenslust. Glaubensinhalten sind zum Leben auferstanden…ein Wunder, das uns durch unsere Kinder ermöglicht wurde.

...die Fastenzeit

Die Fastenzeit ist eine Zeit, welche mit „besonderen“ Tagen reich durchwoben ist. Sie ist eine Zeit, in der sich ein reichhaltiges Brauchtum und ebensolche Traditionen gebildet haben. Einige davon wollen wir hier nach und nach herausgreifen. In diesem Jahr starten wir mit dem Aschermittwoch und Fastenideen:

 

Aschermittwoch

Der Aschermittwoch läutet die Fastenzeit ein. Er gibt uns den Grundakkord für die nächsten Wochen vor: „Kehrt um zu mir von ganzem Herzen!“ (Joel 2,12); „Lasst euch mit Gott versöhnen.“ (2. Kor. 5,20). Der Aschermittwoch ruft uns auf zur Umkehr und zur Besinnung. Beim Gottesdienst wird uns ein Kreuzzeichen aus Asche auf die Stirn gezeichnet. Dies will uns an unsere Endlichkeit hier auf der Erde erinnern und uns dabei helfen unseren Blick auf das himmlische auszurichten.

Was wir am Aschermittwoch tun...

Wir bereiten unser Zuhause vor: 

Ich nehme gemeinsam mit den Kindern die Faschingsdekoration ab und verbrennen die Girlanden. Wir gestalten unseren Hausaltar bewusst schlicht. Wir suchen die passenden Vorlesebücher heraus (zB „Von Ichstadt nach Dustadt“ von Myrsini Vigopoulou; Das Geheimnis der Heiligen Messe von Andrea Betz, Das Grabtuch von Turin von Paul Badde) und legen Gebetsbücher (zB das Kreueslob (fe medienverlag),  und Kreuzwegandachten (zB von Tomislav Ivancic „Folge mir nach“; Kreuzweg mit Worten der Heiligen (Familie Mariens)), oder auch Fastenzeitbegleiter (zB 7 Wochen mit Papst Johannes Paul II.)  bereit. 

Wir reden über die Fastenzeit: 

Am Beginn der Fastenzeit versammeln wir uns um den Familientisch und besprechen die kommenden Wochen: 

 

Gedankenanstoß: 

„Fasten“ gibt dieser Zeit den Namen. Fasten im Sinne der Bibel meint nicht ein „Hungern" um beispielsweise schlanker zu werden, sondern es meint ein „Befreien von“. Es ist zieht auf einen höheren Beweggrund ab. Die Fastenzeit bietet uns die Chance, uns bewusst frei zu machen von ungesunden Abhängigkeiten und Zwängen. Es macht uns frei für Gott, für unseren Nächsten und für uns selbst. 

closeup photo of cross print on woman's

Wir besprechen unsere Fastenvorsätze: 

Welche Fastenvorsätze wollen wir uns (gemeinsam) nehmen? Es tut gut, diese auch schriftlich festzuhalten. Von was wollen wir uns abwenden und wohin wollen wir uns wieder mehr wenden? Lässt man etwas weg, entsteht automatisch mehr Raum für Wichtiges. 

Fastenideen für unsere Sinne
  • Fernsehkonsum reduzieren 

  • „Ins Handy schauen“ reduzieren: Sonntage und Feierabend Handyfrei, gewisse Apps zeitlich begrenzen

  • Smartphone auf „Schwarz-Weiss-Modus“ stellen

  • Fehler der anderen übersehen 

STATTDESSEN

Möbel und Kunst
  • Bewusst Schönes betrachten: Natur, Naturereignisse, Tiere beobachten, Gemälde, Bauwerke, Skulpturen 

  • In der Natur bewusst die Augen schließen und die anderen Sinne „arbeiten“ lassen

  • Ausgewählte Filme anschauen

  • Kreuzweg betrachten und versuchen Details wahrzunehmen.

  • Die Kirche, in der man üblicherweise zur Hl. Messe geht, bewusst betrachten: Welche Heilige gibt es? Welche Details fallen uns auf? In welchem Baustil ist die Kirche gebaut?

Nicht entmutigen lassen!

Fasten ist nicht so leicht. Es fordert uns heraus, lieb gewonnene Dinge/Tätigkeiten/Genüsse loszulassen und frei von Abhängigkeiten zu werden. Deshalb soll man sich auch nicht überfordern mit den Fastenvorsätzen: Lieber wenige, dafür konsequent. Auch sollen die Vorsätze zur jeweiligen Lebenssituation passen. Eine stillende Mutter wird andere Vorsätze umsetzen können als eine Mutter, die keine kleinen Kinder mehr hat und in der Nacht genügend Schlaf bekommt. Ein Kind wird andere Vorsätze schaffen als ein Jugendlicher oder junger Erwachsener. Auch hier gilt: Das richtige Maß ist entscheidend. Die Vorsätze sollen uns im rechten Maß herausfordern, aber nicht überfordern. Bitten wir auch Gott uns beim Fasten zu helfen. Ein guter Rat ist auch, ein übernatürliches Motiv in das Fasten hineinzulegen: „Ich faste und bringe dieses Opfer für…“ Überlegen wir uns, für wen oder für was wir fasten wollen. 

Image by Kamil Szumotalski
Mit der Fastenkette durch die Fastenzeit

Hier findest du für jeden Tag der Fastenzeit eine Idee, die du mit deinen Kindern in euren Tagesablauf einbauen kannst und euch die Möglichkeit gibt die Fastenzeit als einen Weg auf Ostern hin zu leben.

Fasten – eine Tugend und ein Heilmittel

Die Erfahrung lehrt uns, wie besonders segensreich das Fasten ist. Es stählt unseren Willen und hilft uns, mit ihm neu das Kommando über uns selbst zurückzuerhalten. Wir üben uns in Selbstbeherrschung, einer so wichtigen Tugend in unseren Lebenstagen. Auch wohnt dem Fasten, welches Jesus uns vorgelebt hat, eine besondere Kraft inne: Es heißt: Was dem Gebet nicht gelingt, gelingt dem Fasten. Die Heilige Hildegard sagt auch „bei 29 von 35 Lastern bringt Fasten den Sieg!“ 

Unserer Seele Gutes tun
Kraft schöpfen aus den Sakramenten

Besuch der Heiligen Messe, regelmäßige Beichte

Nähren am Wort Gottes

tägliches Bibellesen entweder eine gewisse Zeit (z.B. 10 Min) lang oder täglich ein Kapitel. Gute Gewohnheit: Ein Wort daraus den ganzen Tag mittragen und besonders in einer Versuchung/Herausforderung damit „kämpfen“ (rezitieren!) 

Auftanken im Gebet

einen Psalm, den Rosenkranz (bzw. ein Gesätzchen), den Barmherzigkeitsrosenkranz um 15.00 Uhr beten

Wachsen im Glauben

Geistliche Lektüre lesen: C.S.Lewis, Scott Hahn, Fulton J. Sheen, Ludwig Maria Grignion, Hans Buob, Johannes Paul II., Benedikt XVI., Biografien von Heiligen

Hab Sonne im Herzen

Hab‘ Sonne im Herzen,
ob′s stürmt oder schneit,
ob der Himmel voll Wolken,
die Erde voll Streit!
Hab‘ Sonne im Herzen,
dann komme, was mag!
das leuchtet voll Licht dir
den dunkelsten Tag!
 
Hab‘ ein Lied auf den Lippen,
mit fröhlichem Klang
und macht auch des Alltags
Gedränge dich bang!
Hab‘ ein Lied auf den Lippen,
dann komme, was mag!
das hilft dir verwinden
den einsamsten Tag!
 
Hab‘ ein Wort auch für Andre
in Sorg und in Pein
und sag, was dich selber
so frohgemut läßt sein:
Hab‘ ein Lied auf den Lippen,
verlier nie den Mut,
hab‘ Sonne im Herzen,
und Alles wird gut!

Cäsar Fleischlen

...Silvester

Rund um den Jahreswechsel bietet es sich an, einmal innezuhalten und dabei Rückschau und Vorausblick zu machen. Ergänzend dazu haben wir einige Ideen zusammengestellt, die dir als Inspiration dienen können:

 

  • Beten von Lobes- und Dankespsalmen: Psalm 19, Psalm 100, Psalm 107, Psalm 118, Psalm 145 bis 150

  • Lied: „Von Guten Mächten wunderbar geborgen“

  • Jahresheilige ziehen (Kartenset kann zum Beispiel hier erworben werden: https://www.kirche-in-not.de/shop/jahresheiligen-ziehen/). Es ist eine alte Tradition, die zum Beispiel in Klöstern zu Neujahr praktiziert wurde. Weiterführend, kann man sich eine Biografie des persönlichen Jahresheiligen besorgen, um sich mit dessen Leben genauer auseinanderzusetzen. Das Gebet zum jeweiligen Jahresheilige wird dann in die Gebetspraxis mitaufgenommen: Stoßgebete, Fürbittgebete, Hl. N.N. bitte für mich; vielleicht gibt es sogar auch Gebet des Heiligen, die man auswendig lernen oder regelmäßig beten kann. 

  • Bibelvers für das kommende Jahr ziehen und als „Jahresprogramm“ an einen gut sichtbaren Ort aufhängen (zB. in einem kleinen Bilderrahmen aufs Nachtkästchen stellen)

  • Ein Fotoalbum gestalten mit Fotos vom vergangenen Jahr und dieses als Familie ganz bewusst gemeinsam durchblättern. Sich gemeinsam erinnern an Freud und Leid des vergangenen Jahres. Schön ist es, wenn man dies dann in ein gemeinsames Dank- und Bittgebet müden lässt.

  • Musikalischer Auftakt ins neue Jahr mit einem Neujahrskonzert.

  • Gedicht: Von einem Jahr zum andern

HAUSSEGNUNG

 

Am Vorabend von Dreikönig nach alter Tradition eine besondere Haussegnung durchführen.

Zum Segnen wird benötigt: Räuchergefäß/Räucherpfanne mit glühender Kohle, geweihter Weihrauch, Weihwasserkessel mit Weihwasser & ein kl. Tannenzweig vom Christbaum, mit dem man das Weihwasser versprengt und eine Laterne mit einer geweihten Kerze. Für die Gebete findest du hier ein A5-Heftchen zum Ausdrucken: Haussegnung

HINWEIS: Beim Ausdrucken des Heftchens „beidseitig bedrucken“ einstellen, so kann das Heftchen gut auf A5 gefaltet werden und die Reihenfolge der Texte stimmt!

 

Durchführung: Die benötigten Utensilien werden an die Familienmitglieder verteilt. Der Vorbeter bzw. der Hausvater hat das Gebetheftchen und das Räuchergefäß in der Hand. Dann wird beim Herrgottswinkel begonnen. Wie im Gebetsheftchen beschrieben, wird erst nach dem Anfangsgebet, der Weihrauch auf die glühende Kohle gelegt und die Kerze in der Laterne entzündet. Danach setzt sich der Gebetszug in Bewegung und wandert zur Haustüre und von dort aus geht man von Zimmer zu Zimmer. Währenddessen können Ave-Marias gebetet werden. In den Zimmern werden dann die entsprechenden Gebete gebetet. Der Abschluss findet dann wieder beim Herrgottswinkel statt.

Gedanken zum Jahreswechsel

An der Schwelle zum neuen Jahr blickt man zurück, gleichzeitig aber taucht die Frage auf, was im neuen Jahr wohl alles kommen mag. Mut braucht es da, und wohl ein gewisses Maß an Vertrauen. Gerne überlegen wir uns gute Vorsätze: Wir wollen das Gute bewahren und fortführen, das Schlechte jedoch loslassen. Kommen Ängste oder Sorgen beim Blick auf das kommende Jahr auf, dann tun wir gut daran, Gottes Segen auf diese Situationen herabzurufen...

"Lasst uns über das Tor des neuen Jahres den Namen Gottes schreiben."

Karl Rahner

„Hab, wenn es kühl wird, warme Gedanken“, heißt es in einem Lied. Warme Gedanken zu haben – kann uns das nicht helfen Kälte zu überstehen? Ja, ich denke schon. Warme Gedanken strahlen aus in unser Herz und in unsere Familie. Wie kann das gehen? Bewusst wohlwollend über andere denken, das Gute suchen, die Fehler übersehen. Licht und nicht Finsternis, Liebe und nicht Hass, Güte und nicht Zorn … dann wird es warm. Gott überschaut alles, er kennt das bevorstehende Jahr schon und weiß haargenau, was wann wie wo passiert. Er kennt alles durch und durch. Können wir darauf vertrauen, dann gibt uns das die nötige Sicherheit loszugehen! Schritt für Schritt! Er führt den, der sich führen lässt, an der Hand. Ergreifen wir an der Schwelle zum neuen Jahr die Hand unseres himmlischen Vaters, denn „er will uns eine Zukunft und eine Hoffnung geben, denn er hat Pläne des Heils und nicht des Unheils für uns (vgl. Jer. 29,11)

Bereit für das, was kommt?

Ja, in Gottes Namen!

Jahreswechsel - Aus dem Leben

Advent, Weihnachten, Ferien, Skifahren, Silvester, Schlittenfahren und die 3 Königsaktion. Das sind unsere Highlights zum Jahreswechsel. Ich persönlich liebe Rituale und Bräuche, und diese gibt es ja gerade in dieser Zeit des Jahres in großer Zahl. Gerade die ganze Weihnachtszeit ist voll von wunderbaren Festlichkeiten. Diesmal möchte ich jedoch vor allem vom Jahreswechsel bei uns in der Familie erzählen. Silvester war in meiner Jugend immer DIE Nacht des Feierns, Tanzens und ganz viel Spaß!

Image by Ian Schneider

Als wir dann später eine Familie wurden, hat sich dies natürlich schlagartig geändert. Da ich von meiner Herkunftsfamilie keinen besonderen Ablauf für den letzten Tag des Jahres kannte, haben wir uns als Eltern selbst auf die Suche gemacht, um diese Nacht für uns als Familie zu einem ganz besonderen Erlebnis zu gestalten. Folgender Ablauf hat sich entwickelt: Im Laufe des 31. Dezembers sitzen wir gemeinsam im Wohnzimmer und lassen das vergangene Jahr Revue passieren. Dazu habe ich die Fotos von Jänner bis Dezember entwickeln lassen und in unser Familienalbum einsortiert. Bei diesem Album sitzen wir sehr lange und dabei entstehen wunderbare Gespräche und ein großes Gefühl der Dankbarkeit für alles Erlebte! Anschließend gehen wir mit Weihrauch und Weihwasser betend durch die Wohnung und segnen unseren Wohnbereich fürs neue Jahr. Abends bekommen wir von einer befreundeten Familie Besuch und wir essen gemeinsam zu Abend – Raclette! Nun beginnt der lustige Teil. Die Kinder laufen ganz aufgeregt herum und freuen sich, weil sie so lange aufbleiben dürfen, wie sie wollen. Im Garten haben wir, wenn die Temperaturen es erlauben, einen Eislaufplatz. Mit Musik aus der Minibox haben die Väter mit den Kindern große Freude! Fackeln warten an der Schneebande auf die Fackelwanderung durch den nahegelegenen Wald. Dann endlich, wenn die Uhr Mitternacht schlägt, stehen wir vor dem Haus und genießen das großartige Feuerwerk. Ein paar eigene Raketen dürfen die großen Kinder mit den Papas selbst schießen. Währenddessen tanzen die Mamis den Neujahrswalzer. So besinnlich und lustig kann Silvester sein!   

...Weihnachten

Auf Weihnachten zu haben wir Mütter einen riesigen Berg an Erledigungen vor uns. Was es da alles zu bedenken und zu berücksichtigen gibt und an was wir da alles denken müssen. 

Ich habe mittlerweile schon vieles ausprobiert. Vorsätze, die ich mir genommen habe und an denen ich kläglich gescheitert bin. Wunschvorstellungen und Pläne, die nicht realistisch waren. Alles in allem war ich selten zufrieden damit, was ich im Advent geschafft habe oder mit dem, was wir als Familie im Advent getan haben. Meine Messlatte war sehr oft zu hoch angelegt. 

Aus all dem durfte ich lernen:

  • Sei gnädig mit dir selbst!

  • Nimm an, was dein Leben für dich bereithält, und mache das Beste daraus!

  • Schau nur auf den nächsten Schritt und nicht auf den Berg.

  • Erinnere dich stets daran, dass die Zeit, die Maria und Josef vor mehr als zweitausend Jahren in diesen Wochen durchlebt haben auch nicht heimelig und ruhig war. 

  • Die Weisheit und der Heilige Geist sind meine wichtigsten Begleiter durch den Advent. Dazu lese ich gerne in die ersten Kapitel im Buch der Weisheit hinein. (Kapitel 1 bis 9)

Gut vorbereitet auf die Heilige Nacht...
  • Eine gute Beichte vor Weihnachten!

  • Ab 16. Dezember täglich die Novene zur Vorbereitung auf Weihnachten beten. In dieser Novene wird besonders den adventlichen O-Antiphonen Raum gegeben. „O Adonai“ oder „O Emmanuel“. Dieser schlichte Buchstabe drückt Sehnsucht aus. 

HINWEIS: Beim Ausdrucken des Novenenheftchens „beidseitig bedrucken“ einstellen, so kann das Heftchen gut auf A5 gefaltet werden und die Reihenfolge der Texte stimmt!

  • Jeden Tag Zeit nehmen zur Besinnung und sei es auch nur ein klitzekleiner Moment. (Besinnung = den Sinn des Advents in den Fokus nehmen)

  • Mich mit dem Wahren, Guten und Schönen beschäftigen.

  • Schönes Familienritual: Wir sitzen in der finsteren Stube und nehmen die Dunkelheit war. Nach einer gewissen Zeit, entzündet jemand die Kerze(n) am Adventkranz, währenddessen liest jemand aus Jesaja 9,1-6 vor. 

  • „Suche den Frieden und jage ihm nach!“ – Wo es mir möglich ist, versuche ich Friedensstifter zu sein und überall dort, wo es mir nicht möglich ist, bete ich dafür:

„O Maria, du Königin des Friedens, 

erbitte in uns die Gnade der Umkehr, 

den Frieden in den Herzen, 

den Frieden in unseren Familien, 

den Frieden in der ganzen Welt!“

Suche den Frieden und jage ihm nach

Auf Weihnachten zu, steht der Friede hoch im Kurs! Wir alle sehnen uns danach und wollen ihn in unseren Herzen spüren. Der folgende Text (entnommen aus unserer Ausgabe 04/19 – Warten auf’s Christkind) will ein paar Anregungen gben. 

Vor einiger Zeit erzählte mir mein dreizehnjähriger Sohn, dass in seiner Schule das Friedensgebet von Franz von Assisi in einem großen Bilderrahmen im Stiegenhaus aufgehängt wurde. Jeden Tag sehen somit Hunderte von Schülern diese Zeilen (manche lesen sie vielleicht sogar). Beginnen tut es mit: „Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens…“. „Wie schön es wäre, wenn sich alle Schüler an diesen Zeilen ausrichten würden.“, sagte ich zu ihm. „Dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist;“ und so weiter. Das Klima der Schule würde sich wohl komplett verändern. Da würden sich ganz neue Möglichkeiten zwischenmenschlicher Begegnung auftun. Da wäre Schule ein Ort des Friedens. Ja, Friedfertigkeit ist ein wertvoller Charakterzug, den die Welt gut gebrauchen kann. Schauen wir ihn uns deshalb einmal genauer an. 

Ein Werkzeug für den Frieden sein – das braucht es heute dringend, da an so vielen Orten Krieg herrscht. Er herrscht nicht nur an fernen Orten Krieg, in unser aller nächstem Umfeld wird so mancher Kleinkrieg gekämpft, gibt es kaputte, zerbrochene Familien, leben Verwandte, die sich entzweit haben, herrscht Funkstille zwischen engsten Familienmitgliedern. Im kleinsten Umkreis um uns herum ist der Unfriede gegenwärtig, unter dem alle Beteiligten leiden. Jeder auf seine Weise. 

Da braucht es eigentlich sehr dringend Friedensstifter, nicht wahr? Menschen die fähig sind Brücken zu bauen, Vergebung zu leben, Versöhnung zu suchen. Sie bringen die Dinge, die aus dem Lot geraten sind, wieder in Balance. Neu gefundener Frieden stellt Lebenszusammenhänge wieder her, knüpft Beziehungen neu, überspringt Gräben, heilt die geschlagenen Wunden. Wer Frieden bringt, bringt Licht in diese Welt. 

Friedenslicht Wird in einem dunklen Raum eine kleine Kerze entzündet, so vertreibt sie gar machtvoll die schwere Dunkelheit. Generell tauchen Kerzen unser Zuhause in ein warmes Licht und bringen eine besondere Atmosphäre, die gerne auch mit friedvoll umschrieben wird. Eine Kerze als Symbol für den Frieden. Gerade in er dunklen Jahreszeit entzünden wir vor unseren Häusern oder am Fensterbrett gerne Kerzen. Kurz vor Weihnachten läutet an unsere Tür immer die Feuerwehrjugend und bringt das Friedenslicht aus Bethlehem. Praxistipp: Nehmen wir heuer Kerzen als Friedensboten wahr und entzünden wir sie mit unseren Kindern ganz bewusst mit der Bitte um Frieden.

Friedenserziehung

Unsere Kinder zu friedfertigen Menschen zu erziehen soll fixer Teil der Erziehung sein. Schon ganz kleine Kinder halten wir wie selbstverständlich dazu an, sich zu versöhnen, nachzugeben, zu teilen oder Rücksicht auf andere zu nehmen. 

Laut Wikipedia ist Frieden allgemein definiert als ein heilsamer Zustand der Stille oder Ruhe, als die Abwesenheit von Störung oder Beunruhigung und besonders von Krieg. Frieden ist das Ergebnis der Tugend der „Friedfertigkeit“ und damit verbundener Friedensbemühungen. Das klingt wie Musik in unseren Ohren: ein heilsamer Zustand der Stille oder Ruhe. Ein solcher Zustand tut uns gut und eröffnet uns einen Raum für Weiterentwicklung, für Reifung. Liegen die Dinge um uns herum im Argen, sind wir wie gefesselt. Uns fehlt die Beweglichkeit des Herzens, weil in uns Angst, Groll, Unmut und Hass herrschen. 

Wie du mir, so ich dir!

Es gibt verschiedene Ansatzweisen, unseren Kindern friedfertiges Handeln zu lernen. Eine davon ist, sie zu lehren, dass das Sprichwort „Wie du mir, so ich dir!“ Dunkelheit bringt. Im positiven Sinn verstanden, also im Sinne von „Wer Blumen streut, wird Blumen ernten.“, natürlich nicht, aber im negativen Sinne eben schon. Kinder müssen verstehen lernen, dass das eigene Handeln nicht vom Handeln des anderen abhängen darf. Also: Wenn mich mein Mitschüler/mein Bruder/meine Schwester ärgert oder mir Schlechtes tut, dann wird, wenn ich zurück ärgere oder ebenfalls Schlechtes tue, eine Spirale in Gang gesetzt, die beide nach unten zieht. Das ist das Kriegsprinzip, wie ich es nenne. 

Dieser Versuchung nicht nachzugeben und einen anderen Weg zu suchen bedarf harter Arbeit. Und vor allem ein Verstehen dessen, warum es weise und klug ist, sich auf dieses Spiel nicht einzulassen. Kinder sind in diesem Bereich sehr sensibel und verstehen das Prinzip sehr schnell. Gleichzeitig ist es alles andere als leicht. Der innere Impuls auf irgendeine Weise zurückzuschlagen, sei es verbal oder körperlich, ist im Menschen stark ausgeprägt (werfen wir nur mal einen Blick in den Fernseher). Für den Frieden müssen wir etwas wagen. Wir müssen es wagen anders zu handeln als erwartet, und das braucht immer Geduld: mit uns selbst und mit dem Anderen. 

Keine Harmoniesucht

Gleichzeitig gilt es auszutarieren, ob echter Frieden gesucht wird oder ob eine Art Harmoniesucht im Spiel ist. Wenn nämlich Konflikte umspielt werden, damit nur ja kein Unfriede herrscht, macht das unsere Seele genauso krank. Das heißt, wir brauchen in unserem Streben nach Frieden gleichzeitig ein gesundes Maß an Konfliktfähigkeit. Probleme anzusprechen, ihnen einen Namen zu geben und idealerweise gemeinsam Lösungen zu suchen ist Basis jeder gelungenen Beziehung. Unsere Kinder sollen also mithilfe unserer Anleitung Lösungen für schwierige Situationen suchen und finden. 

„Dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.“, so heißt es auch im Friedensgebet. Licht entzünden und Freude bringen, das passiert, wenn Menschen sich aufmachen und den Frieden suchen. 

„Geh und bring Frieden!“ 

 

„Herr, ordne unsere Tage in deinem Frieden!“

Friedfertigkeit erlernen •Frieden beginnt im Denken: Lernen wir das unseren Kindern! Die Sache funktioniert nämlich so: Sind unsere Gedanken negativ und verurteilend über einen Menschen, wird unser Sprechen und Handeln dem entsprechen. Postieren wir deswegen einen Friedenswächter dorthin, wo unsere Gedanken zu Handlungen werden. •Detektive sein. Erkunden wir mit unseren Kindern unsere Welt: Wo beginnt der Unfrieden? Hören wir uns ganz bewusst mit diesem Fokus Nachrichten an, lesen wir die Zeitung dahingehend und schauen wir, was in unserem Umfeld Friedloses passiert. Und dann ergründen wir das ‚Warum‘ und suchen wir Lösungen. •Loben wir unsere Kinder, wenn sie ein ‚Engel des Friedens‘ geworden sind. Wenn sie Streit schlichten konnten oder anders reagiert haben, als üblich.

Frieden zu Weihnachten „Nun soll es werden, Frieden auf Erden“ heißt es in einem bekannten Weihnachtslied. Die Sehnsucht nach Frieden entspringt unmittelbar unserem Herzen. Diese ist besonders zu Weihnachten sehr stark präsent. Wir feiern nicht gerne, wenn wir wissen und spüren, dass irgendwo in unserem Umfeld Unfriede herrscht. Bis Weihnachten ist es noch ein wenig Zeit: Vielleicht können wir uns in den nächsten Wochen etwas einfallen lassen, um den Unfrieden zu lindern oder gar zu beseitigen? Klar, es wird uns etwas kosten. Einen Sprung über unseren eigenen Schatten vielleicht. Zum Telefon zu greifen und in friedvoller Absicht dort anrufen, wo Missmut herrscht, das braucht innere Stärke. Und vielleicht wird diese Mission auch fehlschlagen, aber dann haben wir unseren guten Willen gezeigt. Der andere weiß nun, dass wir die Tür zum Frieden geöffnet haben, hindurchtreten muss er dann von selbst.

...den Advent

Leseproben und Hörprobe zum Buch "Gemeinsam durch den Advent"

DSC08749.JPG

Inspirationen zur Adventszeit...

Warum tue ich mir das eigentlich an? Ich bemühe mich und will für meine Familie einen schönen Advent und schöne Weihnachtsfeiertage, aber in der Realität ist es dann oftmals nicht so schön, heimelig, nett... Nein, es ist eher chaotisch, laut, mühsam. Oft möchte ich voll Freude und Optimismus mit meinen Kindern etwas Besonderes tun, aber am Ende bin ich ziemlich…naja…deprimiert. Was ich meine? Sehr lebendig kann ich mich noch an einen bestimmten Tag mitten im Advent 2016 erinnern. In unserem Adventkalender haben wir die Idee gelesen, mit der Laterne am Abend einen Familienspaziergang zu machen. Ich habe mich ehrlich darauf gefreut. In Gedanken sah ich uns schon mit unseren Laternen durch die dunkle Schneelandschaft wandern…aber dieses Gedankenschloss wurde jäh von einem Erdbeben erschüttert, denn schon das Anziehen in der Garderobe endet in einem einzigen Chaos und ich dachte mir insgeheim „Warum tue ich mir das jetzt überhaupt an? Hat das überhaupt einen Sinn?“ Aber das konnte ich gerade noch wegstecken. Dann brachen wir auf. Und was als tolles Erlebnis gedacht war, wurde furchtbar mühsam. Ich sage nur: „Ich will ganz vorne gehen!“…“Bäh, er hat mir Schnee in den Kragen geworfen!!“ „Wie weit müssen wir noch gehen!“ „Mir ist so kalt!“ etc. All das ließ das Stimmungsbarometer bei meinem Mann und mir drastisch sinken. „Warum tun wir uns das an?“ fragte ich ihn, während wir hinter unserer Räuberbande hergingen. „Keine Ahnung!“ gab er trocken zurück. Die Aktion entpuppte sich für uns als einziger Reinfall! Als wir uns wieder unserem Haus näherten, war ich denkbar schlecht gelaunt und notierte mir im Geiste: „Das nächste Mal sparen wir uns diesen Zirkus!“ Das ist jedoch noch nicht das Ende der Geschichte. Wie sich herausstellte, meinten nur mein Mann und ich, dass der Abendspaziergang ein Reinfall war, denn in der Erinnerung meiner Kinder war das schwierige Rundherum nicht haften geblieben. Interessant, oder? Das ist wohl so etwas wie beim „Gute-Alte-Zeit-Phänomen“. Unsere Erinnerung bewahrt leichter das Gute als das Schlechte. All das weiß ich vor allem aus den Erzählungen meiner großen Burschen, und das erkenne ich an der Vorfreude meiner Kinder, wenn im November bereits festgelegt wird, dass heuer wieder Mamas selbstgeschriebenes Adventbuch verwendet wird… Und so werden wir wohl auch heuer wieder im Advent zu einem Abendspaziergang samt Laternen aufbrechen. Wie es war, erzähle ich euch vielleicht ein anderes Mal! Autor: Manuela Fletschberger; entnommen Ausgabe 04/2017 Müttermagazin SONNE IM HAUS

Weniger ist Mehr Was kann ich konkret tun, um im Advent mehr Raum für die Dinge zu schaffen, die mir am Herzen liegen? „Weniger ist Mehr!“ lautet die übereinstimmende Antwort von Müttern und Vätern, denen wir diese Frage gestellt haben. Wie sie das genau umsetzen wollen, haben wir hier für euch gesammelt: Ich muss lernen, nein zu sagen Auf die innere Alarmanlage hören Achtsam sein: Vergeude ich sinnlos Zeit mit unwichtigen Dingen? Sinnlose E-Mails abbestellen Strukturiert arbeiten Psalm 63 Meinen Stolz ablegen Zeit mit Gott Keine Erwartungen an den einzelnen Tag stellen Sich nicht anstecken lassen von der allgemeinen Hektik Nur einen Termin pro Tag Weg von Konsumdenken und Leistungsanspruch hin zum Zeitnehmen für echte Gemeinschaft Meine Kraft nicht an unwichtige Dinge vergeuden  klarer Blick auf das was mir wichtig ist Zur Ruhe kommen Keine zusätzlichen Termine annehmen Feier-Termine auf Weihnachten verschieben und nicht im Advent annehmen Adventliche Fixpunkte (Rituale) wie Kekse backen, Weihnachtsputz… nicht streichen - wichtig für Familie

Adventliche Ideen Uns Müttern wird Jahr für Jahr im Advent ein unausgesprochener Auftrag erteilt. Nämlich unsere Familie durch unser Wirken aus dem Alltag herauszuholen und auf eine höhere Ebene hinaufzuheben, damit Weihnachten nicht ein hohles Fest der Geschenke und des Essens wird, sondern der Ursprung dieser Tage in unserer Familie lebendig und präsent wird. Dies erfordert großes Geschick und gleicht wahrlich einem Kunststück. Aber wer, wenn nicht wir, könnte den grauen Staub des Alltags abschütteln und den Tagen und Stunden einen goldenen Schimmer verleihen? Die innere Einstimmung auf Weihnachten wird durch das äußere Tun bereitet. Hier einige adventliche Ideen: •GESPRÄCH: Die Geburt Jesu als Anlass nehmen, wieder einmal über die Geburt jedes einzelnen Kindes in der Familie zu sprechen. Über die Vorfreude (bzw. Sorgen), die wir Eltern vor und nach ihrer Geburt hatten. Dadurch wird die Geburt Jesu für uns alle realer und gleichzeitig schärfen wir unseren Blick auf das Wesentliche, das wir zu Weihnachten feiern. •GEBET: Die Vorfreude auf Weihnachten kann man in einem Gebet gut in Worte fassen. „Lieber Gott wir freuen uns schon so auf die Geburt des Christkindes! Danke, dass du uns dieses Fest geschenkt hast! Bitte hilf uns, dass wir unsere Herzen darauf vorbereiten!“ Und vor allem erhebt das Gebet unseren Geist, sodass wir unseren Blick von irdischen Sorgen weg hin zu himmlischer Freude richten. •GERÜCHE: Gerüche gehen tiefer ins Herz als Töne und Bilder (1) „Nach was riecht Weihnachten für dich?“...Weihrauch! Er schenkt uns ein Gefühl unübertroffener Feierlichkeit (2) Keksduft! Er erfreut unsere Sinne und stellt die inneren Weichen auf: „Bald ist Weihnachten!“ •KERZENLICHT: Kerzenlicht schenkt ein Gefühl der Heimeligkeit. Es erhellt warm und zart das Dunkel. Als einzige Lichtquelle am Abend holt es alle Familienmitglieder zusammen. Also, im Advent bewusst Abende ohne elektrisches Licht zelebrieren und nur die Kerzen am Adventkranz als Lichtquelle entzünden. Durch unsere Worte können wir für die Kinder auch noch den tieferen Sinn des „Kerzen Anzündens“ erschließen. „Das Jesuskind ist wie das Licht dieser Kerze. Es bringt Licht und Hoffnung durch seine Geburt in die Dunkelheit der Welt und macht dadurch den Menschen eine große Freude. Denn viele Menschen vor Tausenden von Jahren haben sehnsüchtig auf den Retter der Welt gewartet (davon lesen wir im Alten Testament besonders im Buch Jesaja z.B. Kapitel 9,1-6). Und dann endlich war es soweit. Gott hat uns seinen Sohn geschickt, als kleines Baby in Marias Armen.“ •LIEDER: Keine andere Zeit kennt einen solch großen Liederreichtum wie der Advent und Weihnachten. Sich als Familie ein gewisses Repertoire an Advent- und Weihnachtsliedern anzueignen und diese um den Adventkranz versammelt zu singen, stärkt das familiäre Band ungemein. Gemeinsam EIN Lied zu singen schafft wunderbare Nähe und Zusammengehörigkeit. Egal, wie es letztlich klingen mag. •KUSCHELWEICH: Für die Geburt des Jesukindes eine kuschelige Krippe vorbereiten. Wie? In der Adventszeit sammeln die Kinder Wollfäden, die sie für jede gute Tat bekommen und in die leere Futterkrippe legen dürfen. Zwischendurch können wir immer wieder Denkanstöße geben, um sie zu motivieren: Warum gibt es Geschenke? Was schenkt uns Gott? Wie können wir darauf antworten? Thema: Kälte....da ist für jedes Alter was dabei, sogar für uns Eltern. Ist dann die Krippe schön weich und kuschelig, freuen sich die Kinder, denn das Christkind wird am Heiligen Abend in das mit viel Eifer vorbereitete Kripplein gelegt. •VORLESEN: Schöne Augenblicke können wir schaffen, wenn wir uns im Advent bewusst Zeit nehmen zum Vorlesen. Unser Tipp: Buch „Gemeinsam durch den Advent“. Vielleicht mit Weihrauchduft, einem guten Wintertee und brennenden Kerzen? (1) (2) (Metternich, Monika 2015. Lob des Sonntags. Kißlegg: fe-medienverlags GmbH, 1. Auflage)

Feedback zum Adventbuch

„Das wirklich schöne Buch "Gemeinsam durch den Advent" hat unseren letztjährigen Advent sehr bereichert. Ich bin immer vor dem Advent auf der Suche nach einem wertvollen Buch für die Familie durch diese schöne Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten. Und bei dieser Suche war ich oft enttäuscht...aber dieses Mal nicht!! Das ist wirklich eine so wertvolle, liebevolle, ja zärtliche Geschichte – Ich danke euch von Herzen!“

 

Manuela M. aus dem Schwabenland

Image by Daniel Seßler

„Euer Adventbuch begleitet uns jetzt auch schon durch den Advent und alle sind begeistert. Ich habe mir gedacht das ist ja ein wunderschönes Geschenk für junge Familien. Echt schön, dass Manuela Fletschberger dieses Buch "erfunden" hat. Sie bewirkt damit, dass viel kostbares Wissen über Glaube und Brauchtum nicht verloren geht. Toll sind auch die eingebauten Bibelstellen und -zitate. Echt schön!“

 

Magdalena B. aus Bayern

bottom of page