„Ich brauch einen neuen Kopf, der alte denkt zu viel“, stand neulich auf unserem Kalender. Ich musste von Herzen lachen, denn der Spruch hat den Nagel auf den Kopf getroffen.
Ich bin nicht gerade für meine Leichtigkeit, Naivität oder Spontanität berühmt. Alles wird bis ins kleinste Detail durchdacht, Listen werden erstellt und abgearbeitet, Varianten durchgespielt und wieder verworfen. Was in Sachen Organisation definitiv eine Stärke von mir ist, erweist sich dennoch oft als Stolperfalle. Meist dann, wenn mir das Vertrauen auf Gott und seine Souveränität im Alltag abhandenkommt und ich alles auf meine Schultern lade. Wie oft haben wir das Gefühl alles alleine meistern zu müssen? Die Welt liegt auf den Schultern der Mütter, könnte man sagen. Wir müssen an alles denken, für alle Familienmitglieder mitplanen und einpacken. Müssen wir wirklich oder tun wir es nur?
Unsere Schule geht in regelmäßigen Abständen in die Bücherei um dort Bücher auszuleihen. Bis jetzt habe ich immer die Bücher der Kinder gesucht, gezählt und in den Rucksack gepackt. Gestern habe ich beschlossen, dass das nicht mein Job ist. Mein Job als Mutter wäre es meine Kinder auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu begleiten, nicht ihnen alles abzunehmen. Somit fällt der Büchereibesuch als Punkt weg, an den ich denken muss. Wenn ich meine Gedanken ganz ehrlich unter die Lupe nehme, muss ich mir eingestehen, dass viele davon unnütz und nicht hilfreich sind. Ich will und darf hier lernen besser auf mein Herz und meine Gedanken zu achten, denn von ihnen geht das Leben aus, sagt die Bibel.
Sonnenklar – ich brauche keinen neuen Kopf, es reicht den alten zu entrümpeln.
Dr. Martina Marte
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