Be still and know that I am God.

Dieser Bibelvers ist eingraviert in einen Silberring und dieser ziert seit meinem 40. Geburtstag meine Hand. Der Vers soll mit immer wieder vor Augen führen, dass ich zur Ruhe kommen soll, das Vertrauen in Gott zu haben und nicht ständig denken, dass alles an mir liegt.

Aber wie soll ich denn bitte zur Ruhe kommen?

Im ganzen Haus liegen Dinge verteilt, die nicht dahin gehören und meiner täglichen Aufräumroutine trotzen. Wenns mal schön sauber ist, klingelt das Telefon oder jemand läutet an der Haustüre, die Katze schreit nach Futter, die Kinder streiten oder halten sich nicht an Abmachungen.

Heute wurde es mir zu blöd und ich bin einfach eine Runde Mountainbiken gegangen. Ganz schön gemütlich mit dem E-Bike in den Wald zu fahren. Nach einer Weile habe ich das perfekte Plätzchen gefunden. Frisch gefällte Baumstämme als Sitzgelegenheit, ein wunderbarer Duft nach Holz, eine wunderbare Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge, Sonne und Vogelgezwitscher. Herz, was willst du mehr!

Die Idylle hat ganze drei!!!! Minuten gehalten. Dann kamen zwei Autos mit Förstern, einer davon Zigarette rauchend und Schluss wars mit der Ruhe und dem wunderbaren Duft und dem perfekten Sitzplatz. Entgegen ihrer Aufforderung ich solle mich doch nicht stören lassen, fühlte ich mich gestört und bin wieder nach Hause gefahren – ehrlich gesagt ein wenig frustriert.

Irgendwo weiter vorne bin ich stehen geblieben und bin auf einer betonierten Brücke ein wenig hingesessen, denn wenigsten war hier Sonne und auch Vogelgezwitscher. Und was sehe ich weit weg vom Dorf? Eine einzelne Narzisse, die strahlend blüht! Mein Herz sprudelte über vor Freude und was als Notnagel diente, wurde zum wunderbaren Ort mit Botschaft. Wir brauchen nicht die perfekte Welt, um kurz innezuhalten und zu erkennen, was uns schon alles geschenkt wurde. Das Einzige, was wir brauchen, ist Gott!

Sonnenklar – auch wenn es nicht perfekt ist, ist Gott dennoch da!

Dr. Martina Marte