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Ich bin kein Hamster

In letzter Zeit wirbelt es mich ganz schön durcheinander. Ich renne meinen To-Dos hinterher, jage von Termin zu Termin und versuche zwischendrin noch die Familie zu managen. Von Einkaufen, Kochen und anderen Banalitäten wollen wir gar nicht sprechen! Alles in allem gelingt mir das mehr schlecht als recht und mein Energielevel und meine Laune sind massiv im roten Bereich. Ich fühle mich immer mehr wie ein Hamster im Hamsterrad.


Das Gegenmittel? Entschleunigung! Die Welt dreht sich auch ohne mich weiter und das meiste ist letzten Endes nicht so wichtig, wie im Stress gedacht. So habe ich wieder einmal zurückrudern und ganz viel Geschwindigkeit rausnehmen müssen. Dieses hohe Tempo ist super in Akutsituationen, als Dauerzustand aber nicht nur gesundheitsschädigend, sondern auch ein Ding der Unmöglichkeit für mich. Zurückrudern bedeutet für mich konkret: Nicht zwei oder drei Dinge auf einmal machen, beim Telefonieren hinsetzen, im Lebensmittelladen nicht zu sprinten und auch mal aus dem Fenster zu schauen. Banal, aber eine Herausforderung.


Die Wirkung des Ganzen? Massive Entspannung! So konnte ich heute ganz gelassen mein Auto mühsam einparken und gnädig auf die Dame neben mir blicken, die ein bisschen zu viel Platz beansprucht hat. Dem Herrn neben mir hätte dies auch gutgetan, denn sein Geschimpfe auf die „blöde Kuh“ hat in Wirklichkeit niemandem geholfen. So schreibe ich wieder mal unter Zeitdruck diesen Blogbeitrag und ignoriere gekonnt die schmutzige Küche und den haarsträubend aussehenden Gang und bin gnädig mit mir selbst. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag und wie heißt es so schön: „Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut!“


Der Küche widme ich morgen meine Aufmerksamkeit und die To-Do-Liste arbeite ich Stück für Stück und in aller Ruhe ab, denn es hängt kein Menschenleben davon ab.

Ich bin mir bewusst, dass mich das Leben wieder irgendwann von hinten überrollen wird und ich wieder im Hamsterrad lande. Der Unterschied wird sein, dass ich es spüre, wenn es sich für mich zu schnell dreht und ich dann den Mut habe auszusteigen, auch wenn die ganze Welt gerne im Rad lebt. Von außen und ganz nüchtern betrachtet, sieht dieses Leben im Hamsterrad nicht wirklich erstrebenswert aus. Auch ist mir noch keiner begegnet, der darin glücklich oder zufrieden wurde.


Sonnenklar – Menschen sind nun mal keine Hamster!


Dr. Martina Marte


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