Zutrauen - das Leben ist nicht immer Schokolade

Immer wieder gibt es Situationen im Leben unserer Kinder, in denen man ihnen Dinge zutrauen muss, damit sie stärker werden. Wenn das nur so leicht wäre, wie es klingt!!!

 

Bei uns stand gerade ein Schulwechsel ins Gymnasium an. Das heißt: vor sechs Uhr aufstehen, eine lange Busfahrt mit Umsteigen und ein Wechsel von 6 Kinder in der Klasse auf 30 und von einer Schule mit 20 Kinder in eine mit 900. Die Überforderung ist somit vorprogrammiert. Was unser Älterer letztes Jahr mit Bravour gemeistert hat, ist für unseren Jüngsten die Challenge schlechthin. So wird jeden Abend und auch jeden Morgen geweint, geschrien und mit Schulverweigerung gedroht. Nicht weil ihm die Schule, Lehrer oder Mitschüler nicht gefallen, sondern schlicht und einfach, weil alles zu viel ist. Dennoch muss ich als Mama ihm sowohl die Busfahrt als auch die Schule zutrauen und seine Not und Trauer auffangen und aushalten. 

 

Dieses Zutrauen und Aushalten der Trauer gehen zur Gänze gegen meinen mütterlichen Instinkt. Ich will den Weg frei räumen, alle Schwierigkeiten beseitigen, die Monster unter dem Bett töten, die Dunkelheit hell machen und Schokolade, viel Schokolade.

Aber wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich, dass ich meinen Kindern damit nicht helfen würde, denn das Leben ist nicht immer Schokolade.

Dann bin ich als Mutter gefragt, als starke und weise Erwachsene, die mittrauert und mitweint und gleichzeitig ermutigt und aufbaut. Dann schenke ich Hoffnung und baue Selbstvertrauen auf und lerne den Kindern, dass man mit Gott Hindernisse und Mauern überspringt. Ich bin Stütze und Anker und weise auf den hin, der das alles viel besser kann als ich und ja, Gott trau ich alles zu. Ich mute ihm meine Schwächen und Fehler in der Erziehung zu, meine Kinder mit all ihren Eigenheiten und weiß, dass er nur Gutes für uns will.

 

 

Sonnenklar – das Leben ist nicht immer Schokolade, aber mit Gott ist es eben doch ein bisschen schokoladiger!

 

 

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Dr. Martina Marte

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