Ferienzeit ist die schönste Zeit

 

Immer im Gottesdienst zum Schulschluss singen die Kinder dieses eine Lied: „Ferienzeit, das ist die beste Zeit“, heißt es dort so schön.

 

Nur wie kann es für uns Mütter auch zu der besten Zeit des Jahres werden?

 

Für mich stellen die Ferien immer wieder eine Herausforderung dar. Inzwischen habe ich aber schon einiges dazulernen dürfen. Die größte Errungenschaft ist - alles darf sein aber nichts muss.

 

 

Ich will den Freizeitstress der Jahre davor nicht mehr in meinem Leben haben. Wenn sich das Wetter dazu eignet, machen wir großartige Ausflüge und gehen auch ins Schwimmbad, aber keineswegs täglich und auch nicht wöchentlich.

 

Wir richten uns nach unseren Bedürfnissen und da gehören eben auch meine dazu. Was nützt es mir immer nur den Kindern zuliebe in ein Freibad zu gehen und dort überhaupt keinen Spaß zu haben, mit einem miesepetrigen Gesicht nach jeder Rutschpartie mir das Wasser aus dem Gesicht zu wischen und die Minuten zu zählen, bis wir wieder nach Hause können. Niemand ist geholfen, wenn wir Mütter unsere eigenen Bedürfnisse aus den Augen verlieren oder ignorieren. Ich nutze die Ferienzeit auch als Erholung für mich. Ich lese ein paar Seiten, sitze gemütlich mit einer Tasse Kaffee auf der Terrasse und sehe meinen Kindern beim Spielen zu. Wenn meine Akkus dann aufgeladen sind, haben wir auch im Schwimmbad gemeinsam Spaß.

 

Weniger ist mehr darf gerne unser neues Motto werden. Ich will nicht weitere neun Wochen damit verbringen von einem Event zum nächsten zu hetzen. Während der Schulzeit gibt es für meinen Geschmack Termine genug. Auch die Kinder genießen es, wenn sie es wieder gelernt haben, in den Tag hineinzuleben und sich mit den Nachbarskindern aller Hand Spiele ausdenken. Mal wird aus Blüten Parfüm hergestellt, mal die Fahrräder geölt und dann wieder gehämmert. Dass die Alterspanne hierbei von 5 – 12 Jahren geht, macht auf einmal keinen Unterschied mehr. Je mehr Zeit ihnen zur freien Verfügung steht, umso entspannter werden sie mit der Zeit.

 

Die letzten Jahre war mir der Haushalt ein großes Anliegen. Deshalb haben wir am Montag in den Ferien immer Familienputztag, an dem auch die Kinder viele Aufgaben übernehmen. Sie fühlen sich gebraucht und wichtig und sind inzwischen eine große Hilfe. Bis es so weit war, musste ich oft die Augen verschließen und mir einige Kommentare verkneifen. Sollte am Montag das Wetter allzu schön sein, verschieben wir die Hälfte der Hausarbeit dann einfach auf Dienstag, denn alles kann aber nichts muss.

 

Auch haben wir jedes Jahr ein Ferienmotto: einmal war es die „Nicht wie bei Räubers“ Kinderbücher, ein anderes Mal Sexualität (unter anderem mit dem Leporello von Maria Büchsenmeisters Shop) und dieses Jahr wird es wohl um richtiges Benehmen gehen. Wir lesen Bücher, besprechen den Inhalt und suchen dann nach Gelegenheiten unser neu erlerntes Benehmen anzuwenden. Auch hier gilt alles kann, aber nichts muss.

 

Wir leben in den Tag hinein, verbringen viel Zeit draußen in der Natur am Bach oder mit picknicken und genießen die freie Zeit.

Ich wage zu behaupten, dass auf diese Weise die Ferien auch für uns Mamas schön und erholsam sein können.

 

 

Sonnenklar – Freizeitstress ist und bleibt eben auch nur Stress

 

                                                                                                                                                                                                          Dr. Martina Marte

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