To-do-Listen

 

Ich bin ein großer Fan von To-do-Listen, da sie mir so oft mein Leben erleichtern und Struktur geben. Genau aus diesem Grund gibt es bei uns zuhause auch Listen für die Kinder.

 

Schon als die Kinder noch klein waren, bekamen sie kleine Aufgaben. Zu diesem Zeitpunkt waren sie noch im Kindergarten und konnten noch nicht lesen, weshalb wir die Listen einfach gemeinsam gezeichnet und dann kopiert haben. Sie durften sich auch einige Punkte selbst aussuchen und witzigerweise wollten sie damals unbedingt das WC putzen – da half kein Argumentieren meinerseits, die Versuchung der WC-Ente war stärker. Einige Male musste ich die Augen zukneifen, wenn auch die Klobrille blau oder gelb war und mir immer wieder vorsagen, dass die Jungs und somit auch ihre motorischen Fähigkeiten wachsen würden. So war es auch. Bis heute putzen sie „ihr“ WC – inzwischen wirklich hervorragend.

 

Die Punkte werden immer wieder dem Alter und der Situation angepasst. War es im Kindergarten noch das Versorgen der Tiere, das WC und Wohnzimmer aufräumen, sind seit Schulbeginn auch Hausaufgaben und Lernwörter auf die Liste gewandert.

Jeden Tag gibt es einen neuen Ausdruck von meinem Worddokument und dann setzen wir uns gemeinsam hin, um Häkchen zu setzen. War das WC gestern dran oder war gerade Musikstunde, dann fallen WC-Putzen und Instrument üben einfach weg, indem sie ein Häkchen bekommen.

 

So machen wir das sechs Tag die Woche und es funktioniert wunderbar. Einige meiner Freundinnen und Nachbarinnen haben dies übernommen und auch ihnen hat das Ganze sehr geholfen.

 

Wer sich jetzt fragt, was die Belohnung dafür ist, den muss ich enttäuschen. Denn es gibt weder eine Belohnung noch ein spezielles Lob. Da wir eine Familie sind, helfen wir nun mal alle zusammen, auch wenn wir keine Lust darauf haben. Immer wenn die Kinder jammern, erkläre ich ihnen, dass auch ich nicht immer Lust auf meine Aufgaben habe und es dennoch erledige. Bis jetzt beschweren sie sich ganz selten und auch wenn sie keine Lust haben, machen sie die Aufgaben selbstständig, aber halt mit Gemurre. Macht aber nichts, denn sie werden somit nur besser ausgerüstet für das echte Leben da „draußen“, wo selten immer auf unsere Bedürfnisse geachtet wird.

 

 

Sonnenklar – Familie ist das beste Lernfeld fürs echte Leben!

 

Dr. Martina Marte

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