Ja, ich liebe meine Familie und unsere gemeinsame Zeit von ganzem Herzen.
Auch unter diesen Bedingungen gibt es aber Tage, an denen ich keine Lust mehr habe.
Jammern bringt bekanntlich nichts, also halten wir Mütter den Kopf hoch und geben unser Äußerstes um alles zusammenhalten. Auf das habe ich heute aber auch keine Lust – heute will ich jammern und erlaube es mir auch.
Ich hab keine Lust mehr auf kranke Kinder, die ganz viel Liebe und Zuneigung brauchen, obwohl ich selber immer mit krank bin und gefühlt keine Energie habe.
Ich hab keine Lust mehr mit meinen Freundinnen deshalb nur telefonieren zu können und das mit Geschrei im Hintergrund.
Ich hab keine Lust mehr darauf, dass nur mein Mann einkaufen geht, weil er sowieso schon in der Gegend ist und ich nur noch zuhause bin.
Ich hab keine Lust mehr auf meinen Haushalt, wo es gefühlt trotz Putzen nie besser wird, da alle zuhause sind und Dreck machen.
Ich hab keine Lust mehr darauf tonnenweise Schulstoff nachzuholen und dies bei minimaler Motivation von uns allen.
Ich hab keine Lust mehr auf ein Immunsystem, das anscheinend wieder bei null anfängt.
Gott sei Dank hab ich mir angewöhnt zu beten, auch wenn ich keine Lust habe.
Mit meiner ganzen Unlust komme ich so vor Jesus und klage ihm mein Leid. Und das Schönste? Er versteht mich und verurteilt mich nicht. Hier darf ich klagen und jammern – und dann gehe ich gestärkt aus dieser Zeit hervor.
Sonnenklar - Jesus hält meinen Kopf hoch und gibt sein Äußerstes, um mich zusammenzuhalten.
Dr. Martina Marte
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