MEIN Leben

Immer wieder gibt es Zeiten, in denen das Gefühl aufkommt, dass mein Leben nicht genug ist. Der Verstand sagt ganz klar, dass dies eine Lüge ist, doch mein Herz will das nicht so ganz glauben.

 

Was ich damit meine?

 

Ich trage finanziell beinahe nichts zu unserem Familieneinkommen bei, da ich meine Karriere als Ärztin der Familie zuliebe aufgegeben habe. Somit fallen außer blöden Kommentaren, auch finanzielle Unabhängigkeit, Sicherheit und Pensionsvorsorge noch durch den Rost.

 

Ich habe Visionen und Ideen im Kopf, scheitere aber immer und immer wieder an deren Umsetzung. Schon so lange sollte der Mittwoch mein Tag für eben diese Dinge sein und heute ist schon wieder einer der Jungs krank. So liegen die Visionen eben noch ein bisschen länger auf Eis.

 

 

Ich wäre gerne energiegeladen und voller Tatendrang und starte auch so in den Tag. Doch je länger er dauert, umso mehr sinkt die Energie und am Ende des Tages ist oft nicht einmal mehr Kraft und Energie da, mit dem Mann einen Film zu schauen.

 

Ich bemühe mich dreimal in der Woche ein wenig Sport zu treiben, damit vielleicht meine Kondition und Kraft, die durch die regelmäßigen Krankheitsschübe arg gelitten haben, irgendwann wieder besser werden. Statt Anerkennung für meine Bemühungen, ernte ich Kritik und höre wieviel Freizeit ich habe.

 

Jetzt könnte ich den Kopf in den Sand stecken und an mir und meinem Lebensentwurf zweifeln.  Das will ich aber nicht! Somit übe ich mich in Dankbarkeit und in einem selbstbestimmten Leben.

Ich will MEIN Leben leben und nicht das einer anderen. Was für die anderen stimmig ist, muss nicht auch für mein aktuelles Leben funktionieren oder passen.

 

Ich versuche mir anzugewöhnen folgende Fragen immer häufiger zu stellen:

 

-        Wie würde ich am liebsten reagieren?

-        Was ist meine Meinung dazu?

-        Wie möchte ich damit umgehen und welche Möglichkeiten habe ich?

-        Was sagt Gott zu dem?

 

Somit habe ich zwar kein eigenes Einkommen, aber weniger Stress. Keine Karriere als Ärztin, aber eine Himmelskarriere als Mama. Noch nicht viel Zeit für Visionen, aber viel Zeit für meine Kinder. Nicht viel Energie abends, aber dennoch einen wunderbaren Ehemann und eine großartige Beziehung mit ihm. Nicht die Kondition eines echten Sportlers, aber wenigstens den Biss nicht aufzugeben.

 

Somit habe ich zwar aus gesellschaftlicher Sicht kein megaerfolgreiches Leben, aber

 

 

Sonnenklar – wenigstens ist es MEIN Leben! Und das ist genug!

 

 

 

                                                                                                                                                                                                                     Dr. Martina Marte

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Kommentare: 5
  • #1

    Christina (Donnerstag, 30 März 2023 16:02)

    Danke für diesen Beitrag. Einfach klasse!

  • #2

    Barbara (Sonntag, 02 April 2023 14:24)

    ... eine Himmelskarriere als Mama...
    Wow... das ermutigt mich seehr...
    Danke.

  • #3

    Martina (Donnerstag, 20 April 2023 10:11)

    Das mit der Himmelskarriere muss ich mir immer wieder selber vorsagen :)

  • #4

    Claudi (Dienstag, 11 Juli 2023 15:58)

    Liebe Martina, dein Beitrag ist schon eine Weile her und doch hat er mich gerade jetzt sehr ermutigt. Ich werde ihn mir gleich ausdrucken und immer wieder durchlesen.
    Irgendwie beruhigt es mich, dass auch du von anderen gesagt bekommst, was du alles falsch machst und was ihnen nicht passt. Es hat mich lange Zeit sehr beschäftigt und auch blockiert, zeitweise tut es das noch immer. Aber ich habe schon dazugelernt, dass es ja eigentlich mehr über die andere Person aussagt, als über mich. Genau, MEIN Leben mit Gott! Vor IHM muss ich mich einmal für alles rechtfertigen, aber vor keinem Menschen. Danke!
    Liebe Grüße

  • #5

    Jeanne (Samstag, 30 September 2023 12:28)

    Danke für den Beitrag! Das ist so wichtig, diesen Gedanken zu teilen. Gerade als Mama kenne ich diese Art negativer Gefühle auch gut genug, aber sie sind nicht die Realität. Es hilft wirklich nur Dankbarkeit und Gott erzieht uns auch in diesen Momenten. Wir lernen uns an den kleinsten Erfolgen und kleinsten Dingen uns zu erfreuen.